Bundesliga

Kuntz: "Der Trainer bleibt" - Schonfrist für Kurz

Kaiserslautern: Nach 14 sieglosen Auftritten nun Letzter

Kuntz: "Der Trainer bleibt" - Schonfrist für Kurz

14 Spiele ohne Sieg: Marco Kurz geht in Kaiserslautern schweren Zeiten entgegen.

14 Spiele ohne Sieg: Marco Kurz geht in Kaiserslautern schweren Zeiten entgegen. Getty Images

Noch hält Kuntz aber trotz der immer dramatischer werdenden Situation am Trainer fest. "Die Mannschaft hat heute alles in die Waagschale geworfen, ist aber leider nicht mit drei Punkten belohnt worden", urteilte der Europameister von 1996, der sich beim Bezahlsender "Sky" schon vor dem Anpfiff zur Trainerfrage geäußert hatte: "In unserer Situation ist klar, dass das, egal ob im Verein und von außen, natürlich ein Thema ist. Ich denke, das kann man respektieren, wenn wir sagen: Lassen sie uns mal das Spiel abwarten." Will sagen: Bei einer Niederlage hätte der FCK wohl die Reißleine gezogen. Das 0:0 reichte für ein Bekenntnis zum Coach, über dessen Dauer er jedoch feststellte: "Eigentlich reden wir jetzt von Woche zu Woche." Heißt im Klartext: Kurz erhält erst einmal eine Schonfrist bis zum Auswärtsspiel in Stuttgart kommenden Freitagabend (20.30 Uhr).

"Die Jungs haben alles gegeben", lobte Kurz selbst, wusste aber auch: "Es ist natürlich nicht optimal, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben. Ein Punkt ist zu wenig." Vor 34.110 Zuschauern hatte der FCK am Betzenberg einen leidenschaftlichen Auftritt hingelegt. "Ich hatte den Eindruck, dass die Lauterer heute auch für ihren Trainer gespielt haben. Das hat es für uns besonders schwer gemacht", sagte Gästecoach Felix Magath. Doch auch gegen das schlechteste Auswärtsteam der Liga, einen schwachen VfL Wolfsburg, platzte der Knoten nicht. Die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive - 16 Tore in 24 Spielen sprechen eine deutliche Sprache - bleibt das riesengroße Manko der Lauterer.

Wir müssen das Glück erzwingen. Ich weiß aber nicht, wie.

Marco Kurz, Trainer des 1. FC Kaiserslautern

"Ich weiß auch, dass mir langsam die Gegenargumente ausgehen", sagte Kuntz: "Es ist aber nicht so, dass hier alle sagen, der Trainer muss weg und nur ich halte an ihm fest. Wir sind gemeinsam der Meinung, dass wir es mit Marco Kurz schaffen werden." Das glaubt auch Verteidiger Florian Dick: "Der Trainer leistet super Arbeit. Die Mannschaft ist intakt, der Coach erreicht das Team auf jeden Fall noch."

Ein deutliches Bekenntnis hatten die Spieler bereits vor dem Anpfiff abgegeben. "Rassismus hat beim FCK keinen Platz", war auf einem großen Spruchband zu lesen, dass die Mannschaft vor dem Spiel über das Spielfeld trug. Damit reagierten die Lauterer auf die antisemitischen Beleidigungen gegen ihren israelischen Teamkollegen Itay Shechter am Rande des Trainings nach dem 0:4 im Südwestderby in Mainz am vergangenen Sonntag.