Besonders deutlich wurde Trainer Huub Stevens im Interview des Pay-TV-Kanals Sky: "Wenn einige dann so auf dem Platz laufen, wie sie es heute getan haben, vor allem gegen Ende des Spiels, dann müssen sie nicht auf den Platz kommen. Weil dann sind sie es nicht wert, dass sie bei Schalke spielen. So einfach ist das." Stevens hatte seine Elf betont offensiv aufgestellt, hinter der Spitze Huntelaar brachte er eine Viererreihe mit Farfan, Raul, Jurado und Obasi. Eine Taktik, die nicht aufging und die der Niederländer schon zur Pause - beim Stand von 0:3 - korrigierte. Mit der Hereinnahme von Metzelder für Jurado waren weitere Verschiebungen verknüpft, Höwedes verteidigte fortan rechts, Höger rückte ins defensive Mittelfeld. S04 war nun nicht mehr so anfällig, allerdings war die Hintermannschaft auch nicht mehr entsprechend gefordert, weil Mönchengladbach sich mit Spiel- und Ergebniskontrolle begnügte.
Unweigerlich kamen im königsblauen Lager Erinnerungen an das Pokal-Aus an gleicher Stelle kurz vor Weihnachten auf ( 1:3 ). "Wir haben eigentlich schon gedacht, dass wir etwas gelernt haben", gestand Benedikt Höwedes zerknirscht ein, "aber die taktischen Vorgaben, die wir bekommen haben, haben wir zu keinem Zeitpunkt des Spiels umsetzen können."
Bundesliga - Tabelle
Trainersteckbrief Stevens
Spielersteckbrief Höwedes
Ich glaube, die erste Halbzeit war einer Schalker Mannschaft nicht würdig.
Benedikt Höwedes
Geradezu fassungslos war Höwedes angesichts der ersten 45 Minuten:"Wir haben uns in der ersten Halbzeit so kindisch aufgeführt. Wir waren überhaupt nicht in den Zweikämpfen drin und haben keine Ordnung gehabt. Die Gladbacher haben gespielt, was sie wollten. Wir sind überhaupt nicht im Spiel gewesen und die Konsequenz waren die drei Tore." Deutlich das Fazit des Knappen-Kapitäns: "Ich glaube, die erste Halbzeit war einer Schalker Mannschaft nicht würdig."
Vor dem Spitzenspiel bei den Gladbachern hatte Manager Horst Heldt sich noch appellierend an die Anhänger gewandt und um mehr Geduld geworben. Nach der Darbietung vom Samstag musste aber auch Höwedes eingestehen: "Die einzigen, die heute Gas gegeben haben über 90 Minuten, waren die Fans und nicht die Leute die auf dem Platz gestanden sind."
