Bundesliga

Allofs, Schaaf und die vielen Baustellen

Bremen: Nach der Vertragverlängerung

Allofs, Schaaf und die vielen Baustellen

Können sich nicht ausruhen: Werder-Boss Klaus Allofs und Trainer Thomas Schaaf.

Können sich nicht ausruhen: Werder-Boss Klaus Allofs und Trainer Thomas Schaaf. picture alliance

Das mag für Lemke und sein Gremium gelten. Auf das ewige Paar an der Weser indes warten beinahe unendlich viele Baustellen. Elf Profi-Verträge laufen im Sommer aus. Die prominenteste Personalie hält Werder seit Wochen in Atem: Claudio Pizarro (33). "Wir haben mit Claudio ein erstes vertrauliches Gespräch geführt", verrät Allofs. Werder will den Peruaner über 2012 halten, das Budget aber hängt ganz entscheidend davon ab, in welchem Wettbewerb sich Werder künftig präsentiert. In der Königsklasse? In der Europa League? Oder gar nur in der Bundesliga? "Schulden werden wir nicht machen", verdeutlicht Lemke. Eine Botschaft, die bei Allofs angekommen ist: "Wir haben keine paradiesischen Zustände, sondern auch in Zukunft die Aufgabe, wirtschaftlich zu arbeiten."

Allofs selbst geht auf dem künftigen Weg vorweg, unterzeichnete seinen Kontrakt für weniger Grundgehalt, kann nur im Erfolgsfall mehr verdienen. Nur: Geht Topstar Pizarro diesen Weg mit? Oder Tim Wiese (30)? Mit dem Keeper soll ebenfalls nach der Winterpause gesprochen werden, gleiches gilt für Kapitän Clemens Fritz (31). Dieses Trio gehört zu jenem Gerüst, das zwingend gehalten werden soll, ebenso wie Leihverteidiger Sokratis (23). Noch offen sind die Perspektiven von Sebastian Prödl (24), Markus Rosenberg (29), Lennart Thy (19) und Sebastian Boenisch (24). Auf Trennung stehen die Zeichen bei Tim Borowski (31), Mikael Silvestre (34) und Christian Vander (31).

Wir haben keine paradiesischen Zustände, sondern auch in Zukunft die Aufgabe, wirtschaftlich zu arbeiten.

Klaus Allofs

Viele Baustellen für das ewige Paar. "Wir wollen trotzdem versuchen, eine Mannschaft zu formen, die in der Spitzengruppe mitmischt", sagt Allofs. Dass Werder diesbezüglich wieder auf dem richtigen Pfad, aber noch nicht am Ziel ist, unterstreicht die Einschätzung des Trainers. "Diese Spielzeit ist im Vergleich zur vorigen viel besser, aber es ist noch nicht alles gut. Die Vorsaison hat Kratzer hinterlassen. Spiele wie das 0:5 auf Schalke entstehen, weil das Gebilde noch nicht so gefestigt ist."

Allofs' Vertrauen in den Coach ist dennoch grenzenlos: "Meine Entscheidung für Werder wäre mir schwerer gefallen, wenn sich Thomas anders entschieden hätte." Der wird nun, daran bestehen mit Blick auf den bisherigen Erfolgsweg wenig Zweifel, den Uralt-Rekord von seinem einstigen Lehrmeister Otto Rehhagel (73) knacken. Zwischen 1981 und 1995 hatte "König Otto" 14 Jahre und drei Monate in Bremen regiert. Diese Marke hätte Schaaf im August 2013 erreicht.

Sebastian Wolff