Bundesliga

Verwirrspiel um Pizarro - Silvestre wieder dabei

Bremen: Stürmer ist am Knie lädiert - aber wie schwer?

Verwirrspiel um Pizarro - Silvestre wieder dabei

Das Knie schmerzt: Werder-Toptorjäger Claudio Pizarro.

Das Knie schmerzt: Werder-Toptorjäger Claudio Pizarro. picture alliance

"Wir haben eine Kernspintomografie gemacht, und leider sieht man da etwas", berichtete Pizarro gegenüber der Kreiszeitung Syke und klärte auf: "Es ist ein Innenbandanriss im Knie." Alles andere als eine kleine Verletzung - und so räumte Pizarro zerknirscht ein: "Das kann eine Woche dauern, aber auch zwei, drei oder vielleicht sogar auch vier." Im schlimmsten Fall drohe also das Hinrunden-Aus.

Pizarros Arbeitsnachweis in dieser Saison ist einmal mehr herausragend, mit elf Treffern in zwölf Spielen und einem kicker-Notendurchschnitt von 2,5 ist Claudio Pizarro einer der Topstürmer der Liga. Daran ändert auch der Auftritt in Mönchengladbach nichts, wo der Peruaner nicht nur leer ausging, sondern mit Werder Bremen 0:5 unterging.

Bundesliga - Torjäger 2011/12
Bayern München Gomez Mario
13
FC Schalke 04 Huntelaar Klaas Jan
12
Werder Bremen Pizarro Claudio
11
Spielersteckbrief Pizarro
Pizarro

Pizarro Claudio

Spielersteckbrief Naldo
Naldo

Aparecido Rodrigues Ronaldo

Betroffen ist erneut das rechte Knie. Im Juni hatte sich Pizarro in der Vorbereitung auf die Copa America einen Innenbandriss zugezogen. "Diesmal ist es an einer anderen Stelle", sagt Pizarro, "es liegt etwas höher."

Die Verletzung kommt für Werder zur Unzeit, denn für die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf stehen die Wochen der Wahrheit an. Der Tabellenfünfte tritt in den kommenden Wochen gegen die Konkurrenten an, die in der nächsten Spielzeit auf der europäischen Bühne vertreten sein wollen. Es wartet der VfB Stuttgart, dann geht es zum FC Bayern. Das letzte Heimspiel in diesem Jahr findet gegen Wolfsburg statt und zum Abschluss der Hinrunde muss Werder zum FC Schalke. Nach diesen vier Spielen werden die Hanseaten wissen, ob sich der bislang erfreuliche Saisonverlauf in die Winterpause retten lässt. "Das ist ein ganz schlechter Zeitpunkt, das ist einfach scheiße", seufzte Pizarro.

Trainer Schaaf reagierte weit weniger aufgeregt. "Ich weiß nicht, was Claudio gesagt hat, ich kann mich nur daran orientieren, was der Arzt sagt", rechnet der Coach mit der Einsatzfähigkeit Pizarros zum Wochenende. Das Spiel gegen den VfB steigt erst am Sonntag (15.30 Uhr). Werders Mediendirektor Tino Polster spricht nicht von einem Anriss, sondern "nur" von einer Innenbandzerrung.

Als "Lebensversicherung" von Werder wurde Pizarro (31) betitelt, zuletzt beim 3:1 in Mainz (ein Tor, eine Vorlage) und beim 3:2 gegen Köln (drei Tore) sorgte er zumindest für die nötigen Treffer und damit auch Punkte für die Norddeutschen.

Allofs nimmt Pizarros Kollegen in die Pflicht

Klaus Allofs will so oder so nicht lange lamentieren. "Die Verletzung kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt", sagt Werders Geschäftsführer, "doch wir müssen sehen, dass wir es auffangen." Und Allofs nimmt nun Pizarros Kollegen in die Pflicht: "Manchmal ist es so, dass jemand so dominant auftritt wie Claudio und die anderen im Schatten stehen, beinahe gelähmt sind. Nun müssen sie sich zeigen und versuchen, ihre Chance zu nutzen." Damit sind in vorderster Linie die Angreifer Markus Rosenberg und Sandro Wagner gemeint.

Naldo ist fit für Sonntag

Naldo, der wegen einer Bronchitis die Fahrt nach Mönchengladbach erst gar nicht mit angetreten hatte und in der unsortierten Abwehr schmerzlich vermisst wurde, meldete sich dagegen zurück. "Es geht so. Ich bin noch nicht bei 100 Prozent. Aber für Sonntag reicht es", meinte der Innenverteidiger.

Silvestre trainiert wieder - Baldige Rückkehr kein Thema

Der frühere französische Nationalspieler Mikael Silvestre hat am Mittwoch erstmals in dieser Saison am Mannschaftstraining des Bundesligisten Werder Bremen teilgenommen. "Es war ein schönes Gefühl. Es ist alles okay. Nach dem letzten Härtetest bin ich glücklich mit der Entscheidung", sagte Silvestre.

Bei Silvestre, der seit August 2010 an der Weser spielt, war Anfang Juli ein Knorpelschaden im rechten Knie diagnostiziert worden. An ein schnelle Rückkehr in den Spielbetrieb glaubt er aber nicht. "Das wird noch dauern", sagte Silvestre.

Am Dienstag hatte bereits Sebastian Boenisch nach einer schweren Knieverletzung zumindest teilweise wieder am Mannschaftstraining teilgenommen.