Der kicker-Notenschnitt von 4,11 spricht nicht für Gündogan. Jetzt ist der Routinier am Zug, der in der jüngeren Vergangenheit über weite Strecken verletzt gefehlt, dadurch sein Standing als einer von zwei Chefs im Kader (neben Nationalverteidiger Mats Hummels) aber nicht eingebüßt hatte.
Sebastian Kehl ist wieder erste Wahl unter Klopp. Auch im Pokal stand er neben Bender vor der Abwehr in der Startformation, wusste zu überzeugen (kicker-Note 3). Gündogan stand nicht einmal im Kader.
Trainersteckbrief Klopp
Spielersteckbrief Kehl
Spielersteckbrief Gündogan
Spielersteckbrief S. Bender
Borussia Dortmund - Die letzten Spiele
Warum nun Bender und Kehl, zwei defensiv denkende Fußballer? "Wir brauchen zuallererst Sicherheit im Spiel", erklärt Jürgen Klopp. Bislang hatte der Meistercoach in dem strategisch wichtigen Raum auf dem Platz stets auch einen eher offensivorientierten Mann, eben meist Gündogan, eingebaut. Eine Abkehr von diesem ehernen Grundsatz?
Alle ersetzen den "superdominanten Sahin"
Nein. Klopp will dies vielmehr als Reaktion darauf verstanden wissen, dass "bei uns auf allen Positionen mehr Fußball gespielt wird als im vergangenen Jahr". Wenn also Innenverteidiger Hummels weiterhin verstärkt als Spielmacher und Passgeber aus der Tiefe auftritt, muss vor ihm nicht zwingend noch ein Gestalter wie in der Vorsaison Sahin agieren.
Im Unterschied zum "superdominanten Sahin" (Zitat Klopp), der jeden Ball wie ein Magnet an sich zog, fungieren Bender/Kehl eher als Stabilisatoren. Abgesehen vom Spiel in Marseille (0:3) führte dies in den vergangenen Wochen zu einer besseren Balance im BVB-Spiel. Die neue "Doppel-Sechs" - in den Augen Klopps die "im Moment optimale Aufstellung". Mit einem Bender, der sich von Kehl offenbar bestens abgesichert fühlt und nun auch verstärkt in der Offensive produktiv auftritt (drei Assists gegen Bremen und Köln).
