Bundesliga

Solbakken rätselt und spielt russisches Roulette

Köln: Nach dem Debakel beim BVB geht's nach Hoffenheim

Solbakken rätselt und spielt russisches Roulette

Manchmal ist sein Team ihm dieser Tage ein Mysterium: FC-Coach Stale Solbakken.

Manchmal ist sein Team ihm dieser Tage ein Mysterium: FC-Coach Stale Solbakken. imago

"Das war nicht akzeptabel." Solbakkens Urteil nach der leblosen Vorstellung beim BVB konnte nur hart ausfallen. Fast schon kampflos hatte sich sein Team in das Debakel gefügt und mal wieder einen deftigen Rückschlag hinnehmen müssen. Der lag für Solbakken vor allem darin begründet, dass "wir keine schnellen Füße hatten, keine Energie, nicht gesprochen haben - das war ein Mysterium." Nicht nur für den Trainer.

Genervt ist der Norweger von alten Denkweisen, die sich ins kollektive Kölner Gedächtnis eingebrannt haben: "Es heißt: Köln kann jeden schlagen, aber auch solche Spiele abliefern - das ist hier normal. Aber das darf nicht normal sein!" Schon nach dem 4:1 in Leverkusen habe man ihm vorhergesagt, dass man gegen Hoffenheim verliere, weil das beim FC nun mal so sei. "Da werde ich verrückt", meinte Solbakken. Sein Team gewann gegen 1899 nach Treffern von Jajalo und Podolski mit 2:0.

Am Dienstag stehen sich beide Teams in der 2. Pokalrunde erneut gegenüber. "Ich glaube, dass wir morgen in Hoffenheim eine ganz andere Mannschaft sehen werden, das ist klar", sagte Solbakken auf der Pressekonferenz zum Spiel am Montag: "In Dortmund haben wir zu früh den Glauben verloren." Personell will der Coach keine großen Wechsel vornehmen ("Das wäre Selbstmord für den Trainer").

Die lange Verletztenliste der Kölner schränkt die Auswahlmöglichkeiten ohnehin arg ein, mit 17 Spielern reist der FC ins Kraichgau. Adil Chihi zog sich in Dortmund einen Kreuzbandriss zu und fällt nach erfolgreicher Operation für den Rest der Saison aus. Für ihn stehen Christian Clemens oder Mato Jajalo bereit. "Wir spielen ein bisschen russisches Roulette mit dem Kader, wir haben zu viele Verletzte", sagte Solbakken, "das ist keine Entschuldigung, aber so ist es schwierig Stabilität zu erreichen. Wir haben schon mit vier verschiedenen rechten und acht Innenverteidigern gespielt - das ist verrückt."

Gute Nachrichten aus dem Kölner Lazarett gab es aber auch. Zum einen von Kapitän Pedro Geromel, der wieder schmerzfrei läuft und "bald ins Training mit dem Ball einsteigen" wird. Zum anderen ist Rechtsverteidiger Miso Brecko wieder einsatzbereit und kehrt in die Startformation zurück