Bundesliga

Friedrich: Comeback oder Karriereende?

Seit September vereins- und vertragslos

Friedrich: Comeback oder Karriereende?

Vom WM-Shooting-Star zum Arbeitslosen - wie geht es weiter für Arne Friedrich?

Vom WM-Shooting-Star zum Arbeitslosen - wie geht es weiter für Arne Friedrich? picture-alliance

Es war ein stiller Abschied für einen 82-maligen Nationalspieler. Am 19. September löste Arne Friedrich seinen ursprünglich bis 30. Juni 2013 datierten Vertrag beim VfL Wolfsburg auf. In beiderseitigem Einvernehmen, wie er gegenüber kicker.tv betont. "Von daher ist es für beide Seiten okay", so Friedrich.

Zwei Wochen nach dem Ende des Transferfensters stellte sich einer der besten Abwehrspieler der WM 2010 zwischenzeitlich ins Abseits. Er zog damit einen Schlussstrich unter eine Beziehung, die von Anfang an unter keinem guten Stern stand.

Trainersteckbrief Magath
Magath

Magath Felix

VfL Wolfsburg - Vereinsdaten
VfL Wolfsburg

Gründungsdatum

12.09.1945

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Denn geholt war er vom damaligen Manager Dieter Hoeneß worden. Friedrich hatte bei seiner offiziellen Vorstellung die Champions League als Ziel ausgegeben. Doch es sollte anders kommen. Ein Bandscheibenvorfall setzte ihn die komplette Vorrunde 2010/11 außer Gefecht. Die Niedersachsen schlitterten zudem in die sportliche Krise, fanden sich plötzlich im Abstiegskampf wieder.

Nach einem erneut schwachen Start in die Rückrunde zogen die "Wölfe" die Reißleine und trennten sich im Februar von Trainer Steve McClaren, nur einen Monat später dann von Hoeneß. Beide Ämter übernahm ein alter Bekannter - Felix Magath, der die Wolfsburger zwei Jahre zuvor zur Meisterschaft geführt hatte.

Magath wurde in der Autostadt wegen seiner Verdienste in der Vergangenheit mit offenen Armen empfangen. Nicht so von Arne Friedrich. Als mutmaßlicher Intimus von Hoeneß stand der 32-Jährige bei Magath von Beginn an auf dem Abstellgleis.

Kapitel Wolfsburg abgehakt, Rückenbeschwerden passé

Als Friedrich wegen anhaltender Schmerzen im Rücken zu Saisonbeginn erneut pausieren musste, nahm das Unheil endgültig seinen Lauf. Als er aus der Rehabilitation zurückkehrte, wurde er in die Regionalliga-Mannschaft zwangsversetzt. Ein für ihn untragbarer Zustand, den er dann selbst Mitte September beendete.

Das Missverständnis Wolfsburg ist für Arne Friedrich also Vergangenheit. Es gebe einfach "unterschiedliche Trainertypen, auch unterschiedliche Spielertypen", das Verhältnis zu Magath sei jedoch stets professionell gewesen. Daher könne Friedrich das Thema auch abhaken, er schaut nun nach vorn. Und ein paar Jahre Fußball sollen es noch sein. Seine Rückenbeschwerden sind auskuriert. Gesundheitliche Belange seien bei seiner Vertragsauflösung ohnehin zweitrangig gewesen, sportliche Aspekte standen im Vordergrund. Und ab Januar 2012, wenn das Transferfenster im Winter geöffnet ist, will er dann auch wieder sportliche Schlagzeilen produzieren.

Nationalmannschaft? "Ein Schritt nach dem anderen"

Konkrete Planungen in Sachen Karrierefortsetzung laufen momentan jedoch noch nicht. Friedrich: "Es sind doch jetzt erst ein paar Tage vergangen. Ich glaube, dass es ratsam ist, erst mal ein bisschen runterzukommen, vielleicht auch einn bisschen zu reflektieren und dann werd’ ich in aller Ruhe Entscheidungen treffen." An ein Comeback in der Nationalmannschaft denkt er noch nicht. "Ich sollte einen Schritt nach dem anderen machen."