Bundesliga

Breno in Untersuchungshaft - Hoeneß tobt

Scharfe Kritik der Bayern an der Justiz

Breno in Untersuchungshaft - Hoeneß tobt

Ein Polizeibeamter vor dem Haus von Breno. Der Profi wird der Brandstiftung beschuldigt und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

Ein Polizeibeamter vor dem Haus von Breno. Der Profi wird der Brandstiftung beschuldigt und sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. picture alliance

Die Villa von Breno war in der Nacht zum vergangenen Dienstag bei einem Feuer komplett ausgebrannt. Am Freitag hatte die Staatsanwaltschaft überraschend mitgeteilt, dass gegen den jungen Brasilianer ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sei. Er stehe unter Verdacht, das Feuer in seiner Villa im Münchener Nobel-Vorort Grünwald vorsätzlich gelegt zu haben.

Behördensprecher Thomas Steinkraus-Koch hatte erklärt, nach den vorläufigen Einschätzungen des Brandsachverständigen gebe es Hinweise, dass es sich bei dem Feuer um "kein zufälliges Ereignis" gehandelt habe. Am Samstag sagte Steinkraus-Koch, die Ermittlungen gingen weiter.

Die Bayern haben inzwischen auf die neue Entwicklung reagiert und das Vorgehen der Justiz scharf kritisiert: "So, wie sich die Münchner Staatsanwaltschaft aufführt, das ist Wahnsinn. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, den Jungen ins Gefängnis zu stecken", war Hoeneß außer sich: "Wir sind vollkommen vor den Kopf gestoßen. So etwas habe ich in unserem Land bislang nicht für möglich gehalten. Gute Nacht, Deutschland, wenn das unser Land ist", echauffierte sich der Bayern-Präsident, der die Begründung der Staatsanwaltschaft "lächerlich" und "dubios" nannte.

So, wie sich die Münchner Staatsanwaltschaft aufführt, das ist Wahnsinn. Das ist ein Ding der Unmöglichkeit, den Jungen ins Gefängnis zu stecken.

Bayern-Präsident Uli Hoeneß

Die Verantwortlichen des Rekordmeisters zeigten sich besonders "verwundert" über die Begründung der Flucht- und Verdunkelungsgefahr. Diese sehe man nicht, betonte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Man spricht ja oft vom Promi-Bonus, ich möchte aber auch keinen Promi-Malus haben. Ich bitte die Staatsanwaltschaft, den Fall Breno mit der gebotenen Fairness und Sensibilität anzugehen." Der Brasilianer Breno habe keinen Pass mehr, berichtete Rummenigge: "Der ist bei dem Brand vernichtet worden. Ohne Pass kann man, glaube ich, nirgendwohin flüchten."

Behördensprecher wehrt sich - Haftprüfungstermin steht an

Behördensprecher Steinkraus-Koch wehrte sich am Sonntag. "Wenn der FC Bayern ankündigt, dass er Breno und seine Familie nach Brasilien ausreisen will, wie soll ein Haftrichter da Fluchtgefahr verneinen?", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Die Ankündigung der Bayern gab es allerdings erst nach der Inhaftierung.

Bei einem noch nicht angesetzten Haftprüfungstermin soll entschieden werden, ob Breno auf Kaution freikommen kann. "Wir werden alles versuchen, was wir können, um ihn so schnell wie möglich rauszukriegen", kündigte Hoeneß an.