Bundesliga

Wer hat die Asse im Poker um Cissé?

Sportdirektor Dufner in der Zwickmühle

Wer hat die Asse im Poker um Cissé?

Wann reißt sein Geduldsfaden? Freiburgs Toptorjäger Papiss Demba Cissé will weg.

Wann reißt sein Geduldsfaden? Freiburgs Toptorjäger Papiss Demba Cissé will weg. imago

Freiburgs Sportdirektor Dirk Dufner bestätigte bereits am Mittwoch, dass er drei offizielle Angebote für Cissé vorliegen habe. Nach kicker-Recherchen handelt es sich um den FC Fulham aus England, Rubin Kasan aus Russland sowie einen Klub aus Frankreich. Es gilt als gesichert, dass weitere Angebote bis nächste Woche eintrudeln werden, einer der Absender wird Newcastle United sein. Bayern München hat seine Bemühungen indes eingestellt. Der 26-Jährige war zwar heißer Kandidat, erhielt aber am Mittwoch eine Absage aus München. Auch Schalkes Trainer Ralf Rangnick hätte Cissé gerne verpflichtet, bestätigte am Mittwoch aber erneut, "dass der Spieler für uns nicht finanzierbar ist".

Aus dem Breisgau wiederum hagelte es Absagen für die bisherigen offiziellen Angebote. "Stand heute ist es sicher, dass er bleibt", sagte Dufner am Donnerstag. "Wir beschäftigen uns zwar aus Respekt vor dem Spieler mit den Angeboten für ihn. Aber von der Höhe und Konstellation her ist keines dabei, das uns schwach werden lässt."

Wann wird Freiburg schwach? Die Zahlen sind genannt. Was die Ablösesumme betrifft, bewegten sich die Vorstellungen des SC Freiburg bislang in einer Größenordnung von 15 Millionen Euro. Zudem müsste der aufnehmende Verein die Zuzahlungen für Cissé, dessen Berater sowie den Klub FC Metz übernehmen. Freiburg kann derartig hoch pokern, weil der senegalesische Nationalspieler, der nach der formidablen Vorsaison (22 Treffer) unvermindert trifft (4), ein Arbeitspapier bis 2014 ohne Ausstiegsklausel besitzt. Die Asse sind also allesamt im Ärmel der Freiburger. Allerdings droht die Stimmung allmählich doch zu kippen.

Cissé wird unruhig

Während sich die Anfragen aus England und Russland bei seinem Berater stapelten, verhielt sich Cissé noch vorbildlich. Mittlerweile aber, wohl auch unter dem Eindruck der Niederlage in Bremen (3:5 - zwei Tore, ein Assist von Cissé) und dem nahenden Transferschluss, scheint sein Geduldsfaden gerissen. Zuletzt artikulierte er seinen Unmut sogar vor seinen Mannschaftskollegen.

Dufner ist um diese Situation nicht zu beneiden. Verweigert er die Freigabe, besteht die Gefahr, dass sich Cissé in den Schmollwinkel zurückzieht. Zudem entgeht dem Verein eine immens hohe Einnahme. Setzt er hingegen seine Unterschrift unter den Auflösungsvertrag, unterschreibt er womöglich damit den Abstieg des Sportclubs. Der könnte um einiges teurer werden. Und so steht für Spieler und Verein viel auf dem Spiel. Fortsetzung folgt in jedem Fall.