Bundesliga

Babbel gegen die Vergangenheit und den Fluch

Hertha: Rüffel für Ronny

Babbel gegen die Vergangenheit und den Fluch

"Ich bin kompromissloser geworden", sagt Markus Babbel - und lässt es seine Spieler spüren.

"Ich bin kompromissloser geworden", sagt Markus Babbel - und lässt es seine Spieler spüren. Getty Images

"Ich hatte das Glück", erklärt Babbel seine besonderen Gefühle für den VfB, "als Spieler noch mal Meister zu werden - und bekam die Chance, mich als Trainer in der Bundesliga zu präsentieren." Im Dezember 2009 hatte Babbel, zermürbt durch die Doppelbelastung Bundesliga/Trainerlehrgang, seinen Hut nehmen müssen, Groll hegt er deswegen nicht mehr. Schließlich hat ihn auch diese Zeit weitergebracht, verändert sogar: "Ich bin kompromissloser, vielleicht auch härter geworden", sagt Babbel und lässt das seine Hertha-Schützlinge spüren, in dieser Woche Ronny (25). Dem attestiert Babbel, abseits des Platzes "nicht profi-like" zu leben. Am Mittwoch legte Babbel, den die physischen Defizite des Brasilianers frustrieren, nach: "Es machen sich so viele Leute Gedanken über Ronny - irgendwann muss mal von ihm selbst was kommen. Es ist schade, dass es so ein hochtalentierter Spieler nicht schafft, außerhalb des Platzes mehr auf sich zu achten."

Wir sind nicht in einer Barbie-Welt, wir sind Männer.

Peter Niemeyer
Trainersteckbrief Babbel
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Babbel gibt, wenn er es für ratsam hält, seinen Spielern medial manch schonungslose Grußbotschaft mit auf den Weg - vor Ronny bekamen zuletzt dessen Bruder Raffael (26) und Rob Friend (30) knallharte öffentliche Ansagen. Das Gros des Teams kann damit umgehen. "Wir sind nicht in einer Barbie-Welt, wir sind Männer", sagt Peter Niemeyer (27). "Wenn jemand aus der Reihe tanzt, muss er zurückfinden - das muss man dem dann auch deutlich klarmachen."

Schließlich geht es um den Erfolg, und der wird in der wird bei den Berlinern vor allem zuhause dringend benötigt, denn: 17 Bundesliga-Heimspiele in Folge gelang kein Sieg, ein trauriger Rekord. Kapitän Andre Mijatovic (31) sagt: "Ich habe das Gefühl, dass sich zu Hause jeder Spieler zu viele Gedanken macht." Aber auch: "Wir haben gesehen, dass wir die Qualität und das Tempo für die Bundesliga haben." Sein Fazit: "Es ist Zeit für den ersten Sieg."