Bundesliga

Schalke nach Arbeitssieg unter den ersten Drei

Überblick: Hannover dominiert, verpasst aber den Sieg

Schalke nach Arbeitssieg unter den ersten Drei

Die Schalker bejubeln ihren Torschützen Raul, Gladbach muss die erste Saisonniederlage hinnehmen.

Die Schalker bejubeln ihren Torschützen Raul, Gladbach muss die erste Saisonniederlage hinnehmen. picture alliance

Der Galavorstellung folgte ein mühevoller Arbeitssieg: Nach dem 6:1-Kantersieg gegen HJK Helsinki in der Europa-League-Qualifikation hatte Schalke 04 am Sonntag gegen den bisherigen Tabellenführer Borussia Mönchengladbach schwer zu tun, ehe schließlich ein knappes 1:0 gefeiert werden konnte. Die Gladbacher hielten im ersten Durchgang noch gut mit, verlegten sich aber nach dem Seitenwechsel vor allem auf die Defensive. Für die Königsblauen war lange kein Durchkommen, schließlich stocherte Raul aber in der 64. Minute im dritten Versuch den Ball irgendwie über die Linie. Neben Werder Bremen und dem neuen Tabellenführer Bayern München gehört die Rangnick-Truppe nun zu einem Führungstrio mit jeweils neun Zählern an der Tabellenspitze. Die Gladbacher, die seit 19 Jahren auf einen Sieg auf Schalke warten, fielen nach der ersten Saisonniederlage auf den fünften Platz zurück.

Mainz rettet Remis über die Zeit

Schalkes Julian Draxler und Gladbachs Havard Nordtveit wetteifern um den Ball.

Schalkes Julian Draxler und Gladbachs Havard Nordtveit wetteifern um den Ball. Getty Images

Kalt erwischt wurde zuvor Hannover 96: Der Mainzer Allagui erzielte nach gerade einmal 70 Sekunden die Führung bei den Niedersachsen, die am Donnerstag mit einem 1:1 in Sevilla die Teilnahme an der Europa League klargemacht hatten. In der Folge waren die Mainzer zunächst klar überlegen und hätten die Führung noch weiter ausbauen können. Doch nachdem etwas aus heiterem Himmel Abdellaoue zur Stelle war und den Ausgleich erzielen konnte, war die Slomka-Elf wieder Herr im Haus. Mainz kam nur noch selten gefährlich in den gegnerischen Strafraum, auf der anderen Seite stand 05er-Keeper Müller im Blickpunkt. Nicht zuletzt dank seiner Paraden retteten die Mainzer das Remis über die Zeit. Hannover verpasste somit die Chance, mit einem Sieg die Tabellenführung zu übernehmen.

Köln gibt Rote Laterne an HSV ab

Gefühlschaos in Hamburg

Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt: Gefühlschaos in Hamburg. picture alliance

Im Kellerduell am Samstagnachmittag zwischen dem HSV und Köln musste Podolski nach seiner Erkältung zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dafür war Neuzugang Sereno direkt in der Innenverteidigung neben Geromel gesetzt. Es half allerdings erstmal wenig, der Brasilianer geriet mit Aogo aneinander und es gab Elfmeter - eine harte Entscheidung. Petric war's egal: 1:0. Doch auf die Defensive der Hamburger war "Verlass". Völlig alleingelassen durfte Chihi ausgleichen. Gleiches Bild nach dem Wechsel: Der eingewechselte Podolski fand erneut einen Mitspieler, dem freies Geleit gewährt wurde, und schon war die Partie gedreht. Erster Sieg? Nein. Plötzlich legte der HSV den Turbo ein. Son und Neuzugang Rajkovic trafen binnen kurzer Zeit: 3:2. Köln wieder hinten. Verrückt? Es geht noch wilder. Einige Minuten und zwei Tore später hieß es 4:3 für Köln. Während der FC seinen ersten Saisonsieg bejubelte, rutschte Hamburg auf den letzten Platz ab. "Ich bin maßlos enttäuscht, dass wir dieses Spiel verloren haben. Das tut in unserer jetzigen Situation weh", sagte HSV-Coach Michael Oenning, der Rückendeckung vom Verein bekam.

Rodnei wird zum Pechvogel - Gomez nimmt Fahrt auf

Mario Gomez

Dreierpack in der Pfalz: Mario Gomez. picture alliance

Gewohnt hitzig gingen die beiden Kontrahenten Kaiserslautern und Bayern das Traditionsduell an und sofort stand Keeper Trapp im Mittelpunkt, der gleich in den ersten drei Minuten drei Mal retten musste. Der erste Eindruck täuschte nicht. Die Bayern spielten ein kraftraubendes Pressing, Lautern hatte kaum Luft zu atmen, wehrte sich aber lange erfolgreich und mit Glück. Erst als Gomez nach einem Handspiel zum Elfmeter antrat, ging der Rekordmeister völlig verdient in Front. Die Pfälzer agierten mitunter zu statisch und eben auch ungeschickt. Erneut verschuldete Rodnei einen Elfmeter. Trapp hielt zwar zunächst, aber Gomez staubte selbst zum 2:0 ab. Endgültig gegessen war das Spiel, als die Bayern gar auf 3:0 erhöhten. Torschütze? Richtig. Gomez. "Wir müssen anerkennen, dass die Bayern in allen Belangen besser waren. Wir waren chancenlos", lautete das Fazit von Marco Kurz, der auch noch Ilicevic durch eine Rote Karte verlor. Die Bayern stehen erstmals in dieser Saison an der Tabellenspitze.

Doch kein Spektakel in Hoffenheim

Hoffenheim legte gegen Werder los wie die Feuerwehr. Nach zehn Minuten hatten die Kraichgauer bereits fünf Torschüsse abgefeuert. Trotzdem dauerte es bis zur 37. Minute, ehe es klingelte. Roberto Firmino freute sich über seinen Treffer allerdings nur wenige Sekunden, denn Bremen glich portwendend aus. Nicht unverdient, denn die Norddeutschen kamen immer besser ins Spiel. Das erwartete Offensivspektakel blieb aber aus. In einer ausgeglichenen zweiten Hälfte hatte Werder das Quäntchen Glück und feierte durch ein Jokertor bereits den dritten Saisonsieg. Und ist obendrein - wer hätte das gedacht - derzeit neben Schalke Bayern-Jäger Nummer 1.

Es geht auch ohne Cissé

Beim VfL-Gastspiel in Freiburg schickte Magath Neuzugang Kyrgiakos direkt aufs Feld, um die Defensive zu verstärken. Das war auch nötig - Freiburg startete mit drei Stürmern und setzte die "Wölfe" in der Anfangsphase gehörig unter Druck. Der Lohn wurde ausnahmsweise mal nicht durch Cissé eingefahren, sondern Barth war zur Stelle. Kyrgiakos sah dabei mehr als unglücklich aus. Auch in der Folge war der Sportclub engagierter und spielerisch überlegen, was das 2:0 zur Folge hatte. Unter gütiger Mithilfe von Träsch fiel das dritte Tor für die Hausherren und Wolfsburgs Fehlstart in die neue Saison stand endgültig fest. Und was fällt auf? Freiburg kann auch ohne Tor von Cissé gewinnen, denn der war nur als Vorbereiter des 2:0 in der Statistik.

Esswein beendet Geduldsspiel

In Nürnberg mussten sich gut 40.000 Zuschauer gedulden, denn auf dem Rasen passierte wenig bis gar nichts. Völlig zu Recht pfiff Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer pünktlich zur Pause. Besserung war auch nach dem Wechsel lange nicht in Sicht. Erst als Esswein in der Schlussphase den Offensivknoten löste, hatten die Fans einen Grund, von den Sitzen aufzuspringen. Damit wartet Aufsteiger Augsburg weiter auf seinen ersten Sieg im Oberhaus.

Leno hält das Remis fest

Mario Götze

Da war's vorbei: Dortmunds Mario Götze bezahlt für seine Unsportlichkeit. Getty Images

Im Spitzenspiel zwischen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund hatten die Gastgeber im ersten Abschnitt die Nase vorn. Einige hochkarätige Chancen (Schürrle und Reinartz) wurden nur aus einem Grund nicht zu Toren: BVB-Keeper Weidenfeller stand im Weg. Auf der anderen Seite hatte es der junge Bernd Leno zunächst noch ruhig, ehe er nach dem Wechsel unter Beschuss geriet. Aber auch der Youngster bewies seine Extraklasse und entschärfte mit tollen Reflexen einige hochprozentige Chancen. Die Partie lief richtig heiß, zwei Platzverweise für Kadlec und Götze inklusive. In der intensiven Schlussphase fand sich kein Sieger mehr und für reichlich Emotionen war gesorgt. BVB-Coach Jürgen Klopp fand den "Platzverweis für Mario Götze nicht berechtigt". Mit jeweils sieben Punkten müssen die beiden Teams die Bayern (9) etwas ziehen lassen.

Freitag: Hertha besiegt den Heimkomplex

Hertha BSC konnte am Freitagabend endlich über den ersten Saisonsieg jubeln. Die Hauptstädter gewannen dank eines Treffers von Raffael wenige Minuten vor Spielende mit 1:0 (0:0) gegen den VfB Stuttgart. Saisonübergreifend feierte das Team von Trainer Markus Babbel den ersten Dreier nach zuvor 17 sieglosen Bundesliga-Heimspielen in Folge. Zuletzt gelang der Hertha vor über zwei Jahren am 8. August 2009 gegen Hannover 96 ein Heimerfolg (1:0). Die Schwaben dagegen mussten zum zweiten Mal in Serie den Platz als Verlierer verlassen.

Bei hochsommerlichen Temperaturen in der Hauptstadt war die Elf von Trainer Bruno Labbadia im ersten Durchgang aktiver, Okazaki hatte mit einem Lattentreffer Pech. Im zweiten Durchgang wurden die Blau-Weißen dann mutiger, das Spiel war ausgeglichen. Raffael verabschiedete dann in der 86. Minute den Heimkomplex.

HSV und Köln im Wechselbad - Bayern souverän - S04 im Kommen