Bundesliga

Dusel 2.0 - den Bayern ist's egal

Magath hadert mit "katastrophaler Schiedsrichterentscheidung"

Dusel 2.0 - den Bayern ist's egal

Münchner Siegestaumel: Die Bayern jubeln mit Luiz Gustavo, Felix Magath ist nicht angetan.

Münchner Siegestaumel: Die Bayern jubeln mit Luiz Gustavo, Felix Magath ist nicht angetan. Getty Images

Kurz vor der Pause hatte Patrick Helmes zur vermeintlichen Wolfsburger Führung eingeköpft. Wegen einer angeblichen Abseitsstellung fand sein Treffer jedoch keine Anerkennung. Eine, so Magath, "katastrophale Schiedsrichterentscheidung", die den VfL-Coach auf die Palme brachte. "Beim vermeintlichen Abseitstor wurde nun einmal so entschieden. Ich habe allerdings von der Bank aus gesehen, dass es regulär war. Wenn das vier Schiedsrichter nicht erkennen, muss man ganz klar dafür sein, den Videobeweis einzuführen."

Schiedsrichter Knut Kircher stahl sich nicht aus der Verantwortung und gestand den Fehler ein. "Nachdem wir uns die TV-Bilder angesehen haben, gibt es dazu keine zwei Meinungen - es war kein Abseits", zitieren ihn die Wolfsburger auf ihrer Internetseite. Ein Eingeständnis, das dem VfL natürlich nicht weiterhilft. Denn am Ende jubelten in der VW-Arena die Bayern. In der Nachspielzeit schoss Luiz Gustavo zum kaum noch für möglich gehaltenen Siegtreffer ein.

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Wie groß der Druck war, der nach der Auftaktpleite gegen Mönchengladbach von den Schultern der Münchner abfiel, verdeutlichten die folgenden Jubelszenen, die auch zu einer Meisterfeier am 34. Spieltag gepasst hätten. Der Torschütze wurde von seinen Teamkollegen in einem Spielerknäuel begraben, selbst Manager Christian Nerlinger legte jegliche Zurückhaltung ab und sprintete jubelnd aufs Spielfeld. "Eigentlich hatte ich mich nach dem Spielverlauf schon mit dem Unentschieden abgefunden. Umso größer war danach die Freude", sagte Nerlinger.

Auch Jupp Heynckes, der seine Mannschaft in der Schlussphase wild gestikulierend immer wieder nach vorne getrieben hatte, war die Erleichterung anzumerken: "Dass das 1:0 in der späten Phase des Spiels und sogar in der Nachspielzeit glücklich war, kann ich bestätigen. Nach der Auftaktniederlage gegen Mönchengladbach war es unheimlich wichtig, hier zu punkten", sagte der 66-Jährige, dessen dritte Amtszeit in München mit einem Fehlstart zu beginnen drohte.

Helmes köpft ein

Der Aufreger des Tages in Wolfsburg: Patrick Helmes köpft ein, doch der Treffer zählt nicht. imago

Da war er also wieder, der "Bayern-Dusel". Denn die Leistung der ohne den verletzten Robben angetretenen Münchner war, von der Fehlentscheidung beim Helmes-Tor mal ganz abgesehen, alles andere als berauschend, eine Steigerung zum Gladbach-Spiel kaum zu erkennen gewesen. Zu statisch und ideenlos agierte der spielerisch erneut enttäuschende Rekordmeister über weite Strecken.

Am Ende war's egal. "Das spielt für uns keine Rolle, ob es Bayern-Dusel war oder das stetige Anrennen. Wichtig sind nur die drei Punkte", sagte Kapitän Philipp Lahm: "Für das Selbstvertrauen ist es natürlich nicht gut, wenn man das erste Spiel verliert. Jeder Spieler macht sich dann seinen Kopf. Jetzt sind die Chancen für einen guten Start noch gut." Am Mittwoch steht für die Bayern in den Play-offs zur Champions League das wichtige Spiel gegen den FC Zürich auf dem Programm.

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