Weil David Yelldell und Fabian Giefer als Ersatz für den verletzten Stammkeeper René Adler den Leverkusener Ansprüchen nicht genügten - und Giefer nun auch noch mit einer Gehirnerschütterung ausfällt -, lieh Bayer unter der Woche Nachwuchs-Keeper Leno vom VfB Stuttgart bis Dezember aus . Keine Frage: Leno heißt der neue Adler-Ersatz, auch wenn Dutt das am Freitag noch nicht bestätigen wollte.
"Es gibt die Wahrscheinlichkeit, dass er im Tor steht", sagte der Fußballlehrer nur. "Wenn man ein Top-Talent holt, ist es auch wahrscheinlich, dass derjenige spielt." Leno habe "die vielen Vorschusslorbeeren" im Training bereits bestätigt und dabei einen "sehr coolen Eindruck" hinterlassen. Zu Dutts Credo würde das Bundesliga-Debüt für den 19-jährigen Schlussmann schon am Sonntag auf jeden Fall passen: "Leistungsfähigkeit ist für mich entscheidend, Alter und Erfahrung spielen da eine untergeordnete Rolle."
Spielersteckbrief Ballack
Spielersteckbrief Rolfes
Spielersteckbrief Leno
Wer für einen Champions-League-Klub wie Bayer Leverkusen spielt, für den ist es eine Ehre, auf der Bank sitzen zu dürfen.
Robin Dutt
Und jenes Credo erklärt ebenso, warum Michael Ballack auch unter dem Jupp-Heynckes-Nachfolger meist die Bank drückt. Am Freitag bezog Dutt wieder einmal Stellung zu der Dauer-Personalie: "Status quo ist: Besser könnte das Verhältnis zwischen Ballack und mir nicht sein", sagte er, aber auch: "Wer für einen Champions-League-Klub wie Bayer Leverkusen spielt, für den ist es eine Ehre, auf der Bank sitzen zu dürfen."
Ballack oder Kapitän Simon Rolfes - einen von beiden wird es auch gegen Werder erwischen, denn, so betont Dutt: "Simon und Michael wird es in unserem Dreier-Mittelfeld nicht gleichzeitig geben." Beide seien Strategen, "aber wir brauchen auf den drei zentralen Positionen neben dieser Fähigkeit auch eine hohe Laufbereitschaft".
Dutt und die Rolfes-Kritik
Als wahrscheinlicher für Sonntag gilt, dass Rolfes erneut den Vorzug erhält, dessen Vorsprung aus der starken Vorbereitung dürfte noch nicht aufgebraucht sein. Allerdings gefielen Dutt die kritischen Worte seines Kapitäns nach dem Auftritt in Mainz (0:2) - und dessen Zusatz bezüglich seiner Auswechslung ("Da müssen Sie den Trainer fragen") - nur bedingt: "Ich habe über die Aussagen mit Simon klar gesprochen. Es haben sich 99 Prozent der Spieler mehr als korrekt verhalten. Wenn es eine Ausnahme gibt, spricht man das an. Damit es aber auch erledigt." Und Ballack? Ließ Dutt in Mainz - anders als noch im DFB-Pokal in Dresden (3:4 n.V.) - nicht einmal mehr als Joker mitmischen.
Wer auch immer gegen Bremen auf den Platz steht: Dutt fordert ein positives Signal, "eine gute Mentalität voller Leidenschaft" - aber auch Verständnis: "Wir versuchen, im Tagesergebnis Erfolg zu haben und auf Jahre hinaus eine Mannschaft aufzubauen. Da wird es Rückschläge geben." Nichtsdestotrotz weiß auch Dutt, was Bayer-Sportchef Rudi Völler unlängst aussprach: "Wir müssen schnell die Kurve kriegen."
