Dem BVB-Sportdirektor geht es gewaltig gegen den Strich, dass Kagawa, der zwei Tore zum 3:0-Sieg der Japaner beisteuerte, schon in der Woche nach dem Saisonstart wieder zu einem strapaziösen Trip auf die andere Seite des Globus dienstverpflichtet werden konnte. "Vielleicht", betont Zorc, "kommt irgendwann der Punkt, an dem sich die großen Klubs der Welt zusammenschließen müssen." Zusammenschließen, um sich gegen einen Rahmenterminplan zu wehren, der "eindeutig zulasten der Vereine geht, die die Spieler bezahlen".
Marcel Schmelzer (23) hat diese Sorgen nicht. Dortmunds Knallerstart fand ohne den BVB-Dauerbrenner statt, der in der Meistersaison keine Minute versäumte und zum A-Nationalspieler aufstieg (vier Spiele). Wegen eines Hüft-Schiefstandes und Rückenproblemen, die ins Knie ausstrahlten, muss sich Schmelzer erst einmal hinten anstellen. Wichtigste Erkenntnis eines kurzfristig anberaumten Tests gegen die 2. Mannschaft war am Dienstagnachmittag immerhin: Der Linksverteidiger ist "wieder da" und "völlig schmerzfrei", wie Jürgen Klopp (44) verriet, "das ist die gute Nachricht". Allerdings fehle Schmelzer "noch eine ganze Ecke an Mannschaftstraining. Wir sind froh, dass wir jetzt wieder richtig mit ihm arbeiten können". 70 Minuten dauerte der Test, es war der erste für Schmelzer seit dem 4. Juli (7:0 gegen eine Hochsauerland-Auswahl). In den nächsten Tagen will Klopp jetzt genau beobachten, "wie er die Belastung verpackt hat". Doch selbst dann, wenn Schmelzer uneingeschränkte Verwendungsfähigkeit signalisieren sollte, warnt der Trainer vor übertriebener Eile. "Wir müssen und werden das nicht übers Knie brechen", sagte Klopp dem kicker, "es besteht kein Grund, jemanden ohne Not in die Mannschaft zu drücken."
So überzeugend wie Schmelzers Vertreter Chris Löwe (22) nach "sensationeller Vorbereitung" (Klopp) nun auch sein Bundesliga-Debüt gegen Hamburg gestaltete, behält er seinen Platz in der BVB-Viererkette. Zumindest bis auf weiteres.