Bundesliga

Rensing warnt: "Das ist die größte Gefahr"

Köln: Zweifel an Solbakkens Spielidee - Ishiaku ist Geschichte

Rensing warnt: "Das ist die größte Gefahr"

Viel zu ängstlich gegen einen verunsicherten Gegner: Kölns Keeper Michael Rensing ärgert sich über den Saisonstart.

Viel zu ängstlich gegen einen verunsicherten Gegner: Kölns Keeper Michael Rensing ärgert sich über den Saisonstart. imago

Seine Profis übten am Sonntag ebenfalls Selbstkritik. Torhüter Michael Rensing analysierte: "Wir waren viel zu ängstlich, haben viel zu viel nachgedacht, nicht instinktiv Fußball gespielt." Von den notwendigen Automatismen war kaum etwas zu sehen. Und das gegen einen Gegner, der alles andere als eine Übermannschaft darstellte. Im Gegenteil. "Man muss sehen, dass Wolfsburg selbst verunsichert war", merkt Rensing zu Recht an.

Es ist offensichtlich: Die Spielidee, die Solbakken seinen Profis vermitteln will, kann von diesen noch nicht adäquat umgesetzt werden. Eine Besserung von heute auf morgen schließt Rensing zudem aus: "Hätten wir noch eine Woche länger in der Vorbereitung gehabt, wären wir auch nicht viel weiter. Das braucht seine Zeit, aber ich denke, dass wir es besser können, als wir es am Samstag gezeigt haben." Der sehr passive und uninspirierte Auftritt droht in Köln altbekannte Reflexe auszulösen. Rensing: "Jetzt nach dem ersten Spiel wird alles infrage gestellt. Das ist die größte Gefahr. Wir müssen versuchen, ruhig zu bleiben und alle an einem Strang ziehen. Alles andere macht keinen Sinn."

Trainersteckbrief Solbakken
Solbakken

Solbakken Staale

Spielersteckbrief Rensing
Rensing

Rensing Michael

1. FC Köln - Vereinsdaten
1. FC Köln

Gründungsdatum

13.02.1948

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Allerdings ist das Konzept Solbakkens, der völlig neue Verhaltensmuster einfordert (kicker vom 4. August), ein heikles Thema. So antwortete Mittelfeldspieler Sascha Riether (28) bei "Liga Total" auf die Frage nach Solbakkens Konzept: "Es wird nicht mehr auf den Mann geschoben, sondern im Raum zugestellt. Das ist seine Vorstellung, aber ich glaube, sie fragen den Trainer noch mal selber." Es herrscht zumindest Unsicherheit vor.

Dass diese bei einzelnen Spielern entstanden ist, hat Kölns neuer Trainer allerdings auch selbst zu verantworten: So warf dessen Wechselspiel auf der linken Verteidigerposition erneut Fragen auf. Erst hatte Solbakken in der Vorbereitung Andrezinho (29) statt Christian Eichner (28) für die A-Elf nominiert. Jetzt wechselte er Eichner "aus taktischen Gründen" aus - um Rechtsverteidiger Miso Brecko (27) nach links zu ziehen. Andrezinho brachte er dann kurz vor Schluss für den offensiven Adil Chihi (23). Unglücklich. Genauso wie den verunsicherten Kevin Pezzoni (22) - wie auch den blassen Mato Jajalo (23) - lange auf dem Feld zu lassen, obwohl in Kevin McKenna (31) eine Alternative für die zentrale Abwehr bereit stand, die eine gute Vorbereitung hinter sich hat.

Fall Ishiaku beendet: Einvernehmliche Vertragsauflösung

Dazu kommen Probleme aufgrund mangelnder Alternativen im Kader: So droht nun im Sturm nach der Ampelkarte für Torjäger Milivoje Novakovic (32) eine Flaute. Selbst nach der laut Volker Finke (63) "einvernehmlichen Vertragsauflösung" mit Millionen-Flop Manasseh Ishiaku (28, 28 BL-Spiele, ein Tor) fehlt das Geld für eine adäquate Alternative im Sturmzentrum, wie der Sportdirektor betont. Über einen Mangel an Baustellen braucht sich Solbakken nun wahrlich nicht zu beklagen.

Stephan von Nocks