Bundesliga

Skjelbred: "Ich bin ein ganz normaler Kerl"

HSV: Norweger in Hamburg gelandet

Skjelbred: "Ich bin ein ganz normaler Kerl"

Debüt mit 16, Abschied mit 24: Per Skjelbred hat Trondheim verlassen - und greift nun in Hamburg an.

Debüt mit 16, Abschied mit 24: Per Skjelbred hat Trondheim verlassen - und greift nun in Hamburg an. imago

"Hallo, ich bin Per. Ich komme aus Norwegen": Mit diesen Worten begrüßte Skjelbred am Donnerstag die Journalisten-Schar in der Hansestadt auf Deutsch. Nach einem Wechsel, der in mehreren Etappen verlief , ist er nun da, der neue Hoffnungsträger des HSV. Doch kann er das wirklich schon sein? Er leistete sich einst den Luxus, einen Jugend-Vertrag beim FC Liverpool abzulehnen, verfügt bereits über Champions-League- und Nationalelf-Erfahrung (17 Länderspiele) - und sagt trotzdem lieber zurückhaltend: "Die Bundesliga ist eine starke Liga, die Spielgeschwindigkeit ist höher als in Norwegen." Skjelbreds Vorteil: Weil die Saison in der norwegischen "Tippeligaen" bereits zur Hälfte rum ist, braucht er körperlich keine allzu lange Anlaufzeit.

"Er ist ein guter Fußballer", beschreibt HSV-Coach Michael Oenning seinen neuen Schützling, "kein klassischer Zehner, aber durch seine Ballsicherheit und Schnelligkeit sicher ein Gewinn für das Team." Zumal er genau dort zuhause ist, wo der Schuh in der Vorbereitungen am schlimmsten drückte: im zentralen Mittelfeld.

Bundesliga - 1. Spieltag
mehr Infos
Spielersteckbrief Skjelbred
Skjelbred

Skjelbred Per Ciljan

Ich war überrascht, wie grün die Stadt ist.

Per Skjelbred über seinen ersten Eindruck von Hamburg

Vier Kandidaten für die Doppel-Sechs hat Oenning einen Tag vor dem Saisonstart bei Meister Borussia Dortmund (Freitag, 20.30 Uhr) auch ohne Skjelbred, durchweg überzeugen konnte jedoch keiner davon. Gojko Kacar (24) erreicht derzeit kein Bundesligatempo, einzig seine Kopfballstärke spricht für ihn; Robert Tesche (24) bescheinigt der Coach eine positive Entwicklung, er drängt sich aber nicht auf; David Jarolim (32) präsentiert sich nicht durchweg stabil, von den übrigen Kandidaten indes am präsentesten; Tomas Rincon (23) stieß nach der Copa America erst am Dienstag zum Team, ist laut Oenning aber "in sehr guter Verfassung".

Hat sich Skjelbred akklimatisiert, könnte also direkt ein Stammplatz winken - das war er in Trondheim ohnehin nicht anders gewohnt: Noch am Mittwoch, als der norwegische Abo-Meister bei Viktoria Plzen um die Champions-League-Qualifikation spielte, hätte Skjelbred auflaufen können, ein Ellenbogenschlag gegen den Kopf aus der vorangegangen Partie verhinderte jedoch einen Einsatz zum Abschied. Rosenborg schied aus (0:1/2:3) .

In Dortmund dabei - aber nicht im Kader

Die Zukunft heißt Hamburg, er sei froh, so Skjelbred, dass es geklappt habe: "Als ich von dem Interesse des HSV gehört habe, habe ich sofort zugesagt." Von der momentan eher negativ angehauchten Stimmung beim Bundesliga-Dino will sich der Blondschopf nicht anstecken lassen: "Die Mannschaft hat großes Potenzial", beharrt er. "Bei dem Testspiel-Sieg gegen Bayern München wurde deutlich, was die Mannschaft zu leisten imstande ist. Es wird interessant."

In der neuen Umgebung hat er sich bereits umgesehen. "Ich war überrascht", berichtet er, "wie grün die Stadt ist. Überall Bäume, ideal für meinen kleinen Sohn." Die Mannschaft, mit der er am Donnerstag gleich auf dem Trainingsplatz stand, will er in den kommenden Tagen näher kennenlernen - unter anderem auf der Reise nach Dortmund, die er mit antreten wird, ohne allerdings schon im Kader zu stehen.

Und auf was für einen Typen dürfen sich Westermann, Petric & Co. freuen? "Ich bin ein ganz normaler Kerl, nichts Besonderes", sagt Skjelbred über sich selbst und verspricht: "Ich trainiere hart und stelle mich in den Dienst der Mannschaft."