Bundesliga

Aerts: Seine Kampfansage an Kraft

Hertha BSC: Zweikampf der Keeper

Aerts: Seine Kampfansage an Kraft

Will nicht freiwillig aus dem Tor gehen: Herthas Schlussmann Maikel Aerts erwartet das Duell mit Thomas Kraft.

Will nicht freiwillig aus dem Tor gehen: Herthas Schlussmann Maikel Aerts erwartet das Duell mit Thomas Kraft. Getty Images

Da hat er recht. Dennoch blieb der Eindruck haften: Hertha schaffte nicht wegen, sondern mit Aerts die Rückkehr in die Bundesliga. Der Holländer, den die Berliner im Sommer 2010 als Kapitän von Willem II Tilburg abwarben, hat mit seiner Art und seinem Ehrgeiz bei den Kollegen viele Sympathiepunkte gesammelt, sportlich indes blieben in puncto Strafraumbeherrschung und Mitspielen mit dem Fuß Fragen offen.

Ein Kreuzbandanriss im Oktober, eine Formkrise im Frühjahr: Aerts Premieren-Jahr in Deutschland verlief nicht reibungslos. Nicht zuletzt die Sorge um die Beschaffenheit des lädierten Knies veranlasste die Bosse im Winter zu Verhandlungen mit Michael Rensing (27, jetzt Köln) - und im Mai zur Verpflichtung von Thomas Kraft (22, FC Bayern, Vertrag bis 2015). "Wenn du die Chance hast, einen Torwart mit so einem Potenzial wie Kraft zu holen, musst du das tun", sagt Trainer Markus Babbel. Die Entscheidung, wen er ins Tor stellt, will er "sicher nicht die nächsten Tage" treffen.

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An einen Bonus für den Neuzugang glaubt Aerts nicht: "Ich denke, ich kriege eine faire Chance." Seine Kampfansage an Kraft: "Er muss erst mal zeigen, dass er besser ist als ich. Nur weil er von Bayern München kommt, gehe ich nicht freiwillig aus dem Tor."

Dass er nach Tagen intensiver Belastung am eher regenerativ angelegten Mittwoch die Vormittags-Schicht nicht auf dem Platz, sondern im Fitnessraum des Hotels fuhr, ändert nichts an Aerts Einschätzung: "Mein Knie ist wieder hundertprozentig okay, seit Mitte der Rückrunde bin ich schmerzfrei. Sprungkraft, Beweglichkeit - alles ist wie früher. Ich bin wieder der Alte."

Im Training ist es zu sehen und zu hören: Aerts dirigiert seine Vorderleute lautstark. "Ich ärgere mich über jedes Gegentor", sagt er. "Wenn das nicht mehr so ist, höre ich auf." Das hat er noch lange nicht vor, obschon sein Vertrag 2012 endet. "Ich will noch ein paar Jahre spielen", sagt Aerts. "Ich bin motiviert und fit." Und bereit für seine ganz persönliche Kraft-Probe.

Steffen Rohr