Bundesliga

Kanadas K.o. als Neustart für Rob Friend

Berlin: Hertha-Stürmer genießt weiterhin das Vertrauen

Kanadas K.o. als Neustart für Rob Friend

Angriffslustig: Herthas Stürmer Rob Friend will die Statistenrolle abstreifen.

Angriffslustig: Herthas Stürmer Rob Friend will die Statistenrolle abstreifen. picture alliance

Die Statistenrolle hatte der Stürmer auch bei Herthas Aufstieg viel zu häufig inne. 25 Einsätze (davon nur 14 in der Startformation), fünf Tore, sechs Assists und mit 3,71 der drittschlechteste kicker-Notenschnitt aller Hertha-Profis: Das ist eine überaus mäßige Bilanz für jemanden, der für 1,8 Millionen Euro als Königstransfer aus Mönchengladbach geholt wurde. Angesichts der Tatsache, dass ihm der elf Jahre jüngere Pierre-Michel Lasogga im Sturmzentrum den Rang abgelaufen hat, räumt auch Friend ein: "Für mich war das kein schönes Jahr."

"Es war sicher für ihn eine unbefriedigende Saison", meint auch Michael Preetz: "Lasogga hat ihm keine Luft gelassen und ihm bis zum letzten Spieltag keine Chance mehr gegeben." Allerdings betont der Manager im gleichen Atemzug die "tadellose Einstellung" des Kanadiers: "Er hat hinter den Kulissen und in der Kabine eine ganz wichtige Rolle gespielt."

Die will Friend künftig auch wieder auf dem Rasen einnehmen und den verlorenen Platz zurückerobern. Dass Trainer Markus Babbel und Preetz dem Routinier (50 Bundesliga-Spiele für Gladbach/10 Tore) durchaus zutrauen, doch noch die ihm zugedachte tragende Rolle einnehmen zu können, verdeutlicht die Transferpolitik der Hertha-Bosse. Nachgebessert wurde im Tor (Thomas Kraft), in der Abwehr (Maik Franz), im Mittelfeld (Andreas Ottl) und auf der Außenbahn (Tunay Torun) - im Angriff (Valeri Domovchiyski nach Duisburg) wurde dagegen sogar reduziert. "Wir planen auch nicht, dort etwas zu tun", betont Preetz.

Ein Gutes immerhin hat Kanadas früher K.o. für Friend. Er kehrt rechtzeitig aus dem Urlaub zurück, um bei Herthas Abreise ins Trainingslager (2. Juli) den Neuanfang zu starten.

Oliver Hartmann