Bundesliga

Ciprian Marica wird zum Schnäppchen

Stuttgart: Rumäne trifft fürs Nationalteam

Ciprian Marica wird zum Schnäppchen

Doppelpacker für Rumänien, in Stuttgart außen vor: Ciprian Marica.

Doppelpacker für Rumänien, in Stuttgart außen vor: Ciprian Marica. picture alliance

Am 9. Februar hatte der VfB-Stürmer mit seiner Nationalmannschaft auf Zypern an einem Turnier teilgenommen und beim 1:1 (5:4 n. E.) gegen die Gastgeber einen Elfmeter verwandelt. Am Rande des Turniers hatte ihn die rumänische Zeitung Gazeta Sporturilor so zitiert: "Als zweiter Stürmer mit Defensiv-Aufgaben bin ich verschwendet. Ich könnte spielen, was Labbadia will, aber ich fühle, dass ich so der Mannschaft nicht helfe. Ich bin Stürmer, eine Nummer 9, kein Zehner, kein Elfer, kein Achter. Ich bereue, dass ich 2007 die Dummheit gemacht habe, einen Fünfjahresvertrag zu unterschreiben. Ich bin unglücklich. Für beide Seiten wäre es besser, wenn wir im Sommer eine Lösung finden."

Worte, die der Stürmer zwar dementierte, aber einsichtig zeigte er sich danach im Gespräch mit VfB-Trainer Bruno Labbadia (45) und Sportdirektor Fredi Bobic (39) auch nicht gerade. Das Ego des Spielers war stärker als die Einsicht - und so verzichtete Labbadia fortan auf die Dienste des 2007 für 7,5 Millionen Euro aus Donezk verpflichteten Torjägers. Ganz schön konsequent und ein deutliches Zeichen an alle anderen: Teamgeist geht vor.

Bis 2012 läuft Maricas Vertrag noch. Die von ihm angestrebte "Lösung im Sommer" wollen beide Seiten, sie deutet sich aber noch nicht an. Von der einst gezahlten Ablöse ist das meiste bilanztechnisch schon abgeschrieben. Zwei bis drei Millionen Euro wollen die Schwaben aber dennoch haben.

Marica hat nach anfänglichen Schwierigkeiten in Stuttgart vor seiner Suspendierung durchaus seine Klasse bewiesen. In 93 Erstligaeinsätzen stehen 19 Tore zu Buche, 8 Tore in 28 Europapokalspielen. Tendenz klar steigend. "Er hat seine Qualitäten, das ist unbestritten", sagt Bobic. Aufs Schild, dass der Stürmer begnadigt werden könnte, will sich der Sportdirektor aber auch nicht heben lassen. So dürfen sich andere Vereine freuen, dass der Nationalspieler fast als Schnäppchen zu haben ist.

Martin Messerer