Heynckes hat mit dem Nationalstürmer, der 2007 kam, mittlerweile gesprochen, der Coach sagt: "Ich würde es begrüßen, wenn er bei uns bleiben würde." Aber da sind die veränderten Bedingungen, die der FC Bayern diktiert: Klose erhält vorerst lediglich eine Weiterbeschäftigung bis 30. Juni 2012 und ein zusätzliches Jahr, wenn er in der kommenden Spielzeit 20 Pflichtspieleinsätze erreicht. Bei rund 50 Partien in der Liga, in der Champions League und im DFB-Pokal müsste diese Hürde zu schaffen sein. Klose ist von dieser 1+1-Lösung allerdings weniger begeistert und prüft Alternativen.
Zu klären sind außerdem neben dem Königstransfer Manuel Neuer die Konditionen für die umworbenen Rafinha (25/ CFC Genua) und Jerome Boateng (22/Manchester City/Vertrag bis 2015). Die Engländer zahlten vor einem Jahr 12,5 Millionen Euro an den Hamburger SV und stellen sich zehn Millionen an Rückerstattung vor - viel Geld. Denn Boateng durfte nur zweimal auf seiner Lieblingsposition als Innenverteidiger auflaufen, 15-mal begann er hinten rechts, 5-mal als linker Außenverteidiger. Er wurde zweimal ein- und dreimal ausgewechselt. Boateng, der während der gesamten Saison Pech mit Verletzungen hatte, spielte meist solide: ohne große Fehler, aber auch ohne großen Glanz. Eine echte Stammkraft war er nie, Rafinha hingegen schon.
Für ihn sind 2785 Minuten in 34 Serie-A-Einsätzen (zwei Tore) gezählt, dazu drei Spiele im Pokal (351 Minuten). Der Brasilianer begann als rechter Verteidiger, wurde dann jedoch meist im rechten Mittelfeld nominiert. Nur für einige Wochen saß er auf der Bank, nach Konkos Verpflichtung aus Sevilla. Insgesamt bot Rafinha eine durchschnittliche Saison, wie das gesamte Team. Immerhin entschied er das heiße Stadtderby gegen Sampdoria im Hinspiel kurz vor Schluss mit einem satten Fernschuss zum 1:0-Endstand. Rafinha kostete acht Millionen Euro und sollte billiger werden, da sein Vertrag 2012 endet.
Bei Arturo Vidal (24/Leverkusen/ Vertrag bis 2012) wollen die Münchner die Entwicklung abwarten. Der Chilene spielt zunächst vom 1. bis zum 24. Juli bei der Copa America.
Karlheinz Wild
