Jensen nie mehr für Werder
Auslöser der Maßnahme waren wohl Äußerungen Jensens in der Bremer Lokalpresse, denen zufolge er seiner Enttäuschung über die Nichtberücksichtigung für das Spiel gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund freien Lauf ließ.
Schaaf nominierte für die richtungsweisende Partie gegen den BVB (2:0) trotz einer sehr angespannten Personallage nur einen Rumpfkader von 15 Profis – ohne Jensen. "Das war für mich ein Schlag ins Gesicht. Nach sieben Jahren in diesem Verein hätte ich mir gewünscht, dass man mir diesen Respekt entgegenbringt", so Jensen. "Ich habe mich gut gefühlt und bin seit drei Wochen im Training", sagte der 31-Jährige, der sich von einem Knochenödem am Knie wieder erholt hatte. Hoffnungen auf eine Kader-Nominierung für das Saisonfinale beim 1. FC Kaiserslautern habe er sich nicht gemacht.
Jensens körperlicher Zustand wurde von seiten des Vereins allerdings gänzlich anders beurteilt. "Wenn Daniel sagt, dass er fit sei, dann stimmt dies einfach nicht", so Werder-Manager Klaus Allofs. "Am Samstag ging es um die Existenz des Vereins, da kann man Spieler, die nicht vollkommen fit sind, nicht ein paar Minuten mitspielen lassen", so Allofs weiter.
Die Führung der Bremer reagierte nach den Unmutsäußerungen des Spielers mit der sofortigen Freistellung des 31-Jährigen. Offiziell deshalb, weil der Däne in den sportlichen Planungen des SV Werder keine Rolle mehr spielt und sich deshalb um einen neuen Verein bemühen will.
Am Mittwochvormittag gab es ein Gespräch zwischen dem Spieler und Thomas Schaaf, in dem Jensen die Freistellung mitgeteilt wurde. Folglich war das Hinrunden-Duell mit Borussia Dortmund Jensens letztes Bundesligaspiel für Werder von insgesamt 133 Partien (7 Tore, 19 Assists).
Angesichts dieser Freistellung kann sich Mittelfeldspieler auch die Hoffnungen auf eine Karriere nach der Karriere bei Werder abschminken. Jensen hoffte auf einen Trainerposten im Nachwuchsbereich des Bundesligisten.
Kaum noch fitte Spieler: Pizarro, Mertesacker und Wagner fehlen
Es geht nicht: Die Bremer Mertesacker (li.) und Pizarro fallen in Kaiserslautern aus. imago
Unterdessen wird die Personalsituation an der Weser immer kritischer. Neben den Langzeitverletzten Borowski, Prödl, Naldo und Boenisch sowie den seit Samstag verletzten Silvestre (Adduktoren) und Hunt (Rücken) werden in Kaiserslautern drei weitere Stammspieler fehlen:
Nationalspieler Mertesacker hat Probleme mit der Ferse und kann ebensowenig spielen wie Angreifer Sandro Wagner, dessen Sprunggelenk einen Einsatz verhindert.
Zu allem Überfluss verletzte sich im Training auch noch Claudio Pizarro. Der Peruaner erlitt im Training einen Muskelfaserriss im Oberschenkel, sein Einsatz beim FCK ist ausgeschlossen.
