Daum will seinem Intimfeind Hoeneß weder die Hand geben noch mit ihm sprechen, wenn der Rekordmeister am Samstag in der Frankfurter Commerzbank-Arena gastiert. Schließlich hatte Hoeneß vor drei Wochen mit Blick auf die Kokain-Vergangenheit Daums gemutmaßt, Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen müsse bei der Verpflichtung des mehrmaligen Meistermachers Daum "irgendein Pülverchen im Kaffee" gehabt haben.
Der Kokain-Skandal von 2000 hatte Daum unter anderem den Posten des Bundestrainers gekostet. Auf Anspielungen reagiert der Eintracht-Trainer allergisch. Auf die Frage, ob es der größte Fehler in seinem Leben gewesen sei, entgegnete der 57-Jährige: "War er das wirklich? Ich weiß es nicht. Dieser Vorfall hat sich auf jeden Fall in meinem Lebenslauf verewigt - und zwar mit Kugelschreiber, sodass man ihn leider nicht ausradieren kann." Es sei ein Fehler gewesen, "der mich immer verfolgen wird und auf dem jeder rumreiten kann".
Er hat es aus einer Weinlaune heraus gesagt.
Heribert Bruchhagen zum Hoeneß-Interview
Frankfurts Vorstandschef Bruchhagen gibt Daum Rückendeckung im Streit mit Hoeneß: "Es ist einfach ärgerlich und unnötig, dass Uli auf diese elf Jahre zurückliegende Kokain-Affäre anspielt. Er ist zu weit weg von Eintracht Frankfurt."
Bruchhagen gab Hoeneß denn auch noch selbst einen mit: "Ich habe mir das Video des fraglichen Interviews angesehen und sage: Er hat es aus einer Weinlaune heraus gesagt."