Bundesliga

Heynckes: Faszination eines normalen Spiels

Leverkusen: Vor der Partie gegen den FC Bayern

Heynckes: Faszination eines normalen Spiels

Wirft am Sonntag ein besonderes Auge auf Lars Bender (li.) und Franck Ribery: Jupp Heynckes (re.).

Wirft am Sonntag ein besonderes Auge auf Lars Bender (li.) und Franck Ribery: Jupp Heynckes (re.). picture alliance

"Das öffentliche Interesse wird sehr groß sein, an mir dabei vielleicht noch etwas größer, weil ich zu den Bayern wechsle", ist sich der Trainerfuchs vor dem Gipfeltreffen bewusst, hält den Ball aber betont flach: "Für mich ist es ein ganz normales Spiel." Eine kleine Einschränkung hat Heynckes aber dann doch parat: "Wobei ein Spiel in München wohl für jeden immer eine besondere Faszination hat."

Und sportliche Brisanz! Mit einem Dreier könnte die Werkself den Rekordmeister der Europa League wohl ein ganzes Stück näher bringen, zudem den Champions-League-Platz untermauern und den Druck auf Borussia Dortmund aufrecht erhalten. Der Rückstand auf den Spitzenreiter schrumpfte weiter (von einst zwölf auf jetzt fünf Punkte plus deutlich schlechtere Tordifferenz), allerdings blieb das in Leverkusen nach dem 2:1 gegen St. Pauli am vergangenen Sonntag von untergeordneter Bedeutung. Es ist das auf neun Zähler angewachsene Polster auf Bayern München, das Sportchef Rudi Völler (50) strahlen ließ: "Das ist ein richtig dickes Pfund."

Obwohl Dortmund immer mehr in Schlagdistanz kommt, orientiert sich Bayer lieber an der Besitzstandswahrung (direkte Champions-League-Qualifikation) als an der vagen Aussicht, Liga-Primus BVB die Pole Position noch streitig zu machen. "Das", räumte Heynckes ehrlich ein, "das ist fast unmöglich." Vom Titel will er nicht sprechen: "Warum sollte ich von unserer Linie abweichen und auf andere Dinge achten als auf uns selbst?"

Auf keinen anderen hat Heynckes geachtet, als es darum ging, wo er ab der nächsten Saison den Trainerstuhl besetzen wird. "Meine persönliche Lebensplanung hat nichts mit anderen Personen zu tun. Das war eine Entscheidung, die mit der Zeit gereift ist", meinte der Fußballlehrer zu seinem Wechsel an die Isar. Auch die Freundschaft zu Bayern-Präsident Uli Hoeneß hätte keine Rolle gespielt. "Freundschaft und Sympathie, das hat mit der Entscheidung für Bayern nichts zu tun", so Heynckes, der am Sonntag auch die Freundschaft mit seinem zukünftigen Klub für 90 Minuten ruhen lassen muss.