Bundesliga

Gunesch: "Wir brauchen Pokal-Charakter"

St. Pauli: Der freie Fall setzt sich fort

Gunesch: "Wir brauchen Pokal-Charakter"

"Wie die Gegner heißen ist egal: Wir müssen unsere Heimspiele gewinnen": Ralph Gunesch sieht den Ernst der Lage.

"Wie die Gegner heißen ist egal: Wir müssen unsere Heimspiele gewinnen": Ralph Gunesch sieht den Ernst der Lage. Getty Images

Dass ein Aufwärtstrend nach zuvor drei Niederlagen mit 0:8 Toren nicht schwer war, verschweigt er. Weil weitere Strohhalme derzeit kaum in Sicht sind.

Es ist der Versuch, ein Glas halbvoll zu machen, in dem fast nichts mehr drin ist, St. Pauli taumelt seit dem Derbysieg gegen den HSV durch die Saison, befindet sich im freien Fall Richtung 2. Liga, und Ralph Gunesch (27) konstatiert ehrlich: "Es sind Kleinigkeiten, die in der ersten Liga entscheiden über Sieg oder Niederlage. Und darüber, ob man drinbleibt oder nicht." Das Problem: St. Pauli fehlen diese Kleinigkeiten immer wieder. Weil es dem Kader zwar nicht an Willen mangelt, angesichts der Personalnot aber an Qualität.

Was bleibt, sind Durchhalteparolen. "Wir haben immer noch den Glauben", sagt Matthias Lehmann (27), "wir dürfen jetzt nicht zusammenbrechen." Als Hypothek hinzu kommt das Restprogramm. Der Aufsteiger muss noch viermal reisen, hat nur noch dreimal Heimrecht. Und die Gegner haben es in sich: Schalke kommt nach der Länderspielpause mit dem neuen Trainer Rangnick, danach die wiedererstarkten Bremer und zum Abschluss die Bayern. Gunesch: "Wie die Gegner heißen, ist egal. Wir müssen jetzt in jedes Spiel einen Pokal-Charakter reinbringen und unsere Heimspiele gewinnen."

Die nun anstehende Pause passt Stanislawski nicht ins Konzept. "In diesen Phasen willst du direkt wieder aufs Feld", sagt der Coach. Nutzen will er sie dennoch. Gestern schaute er Leverkusen gegen Schalke an, seine Spieler haben am Montag frei, um durchzuatmen, Dienstag geht es mit Leistungstests weiter. "Wir werden den Kopf weiter oben behalten", sagt er und setzt auf den besonderen Charakter seines Kaders. Exakt dieser erscheint derzeit als der letzte Rettungsanker. "Unser Plus beim Aufstieg war, dass wir als Mannschaft immer zusammengestanden haben", sagt Gunesch. "Das brauchen wir auch jetzt. Und ich bin sicher, daran wird es nicht scheitern."