Bundesliga

Aus für Hoffmann und Kraus

Hamburg: Björn Gulden gilt als Wunschkandidat

Aus für Hoffmann und Kraus

Müssen spätestens zum 31. Dezember ihre Posten räumen: HSV-Vorstandsboss Bernd Hoffmann und seine Stellvertreterin Katja Kraus.

Müssen spätestens zum 31. Dezember ihre Posten räumen: HSV-Vorstandsboss Bernd Hoffmann und seine Stellvertreterin Katja Kraus. picture alliance

Bereits vor der Niederlage gegen die Rheinhessen wurde über die Zukunft von Hoffmann und Kraus verhandelt. Allerdings fand eine vorzeitige Vertragsverlängerung nicht die notwendige Stimmenmehrheit. Sieben Aufsichtsräte stimmten für eine Verlängerung von Hoffmann und Kraus, fünf dagegen - die notwendige Zweidrittelmehrheit wurde damit verfehlt.

Besonders Bernd Hoffmann hatte im Aufsichtsrat, der im Januar neu gewählt wurde, einen schweren Stand. Auf der Ordentlichen Mitgliederversammlung Anfang Januar wurden mehrere Hoffmann-Kritiker neu in den Aufsichtsrat der Hanseaten gewählt.

Seitdem wurde über die Zukunft von Hoffmann und Kraus öffentlich debattiert. Aufsichtsratschef Ernst-Otto Rieckhoff kündigte zuletzt eine Entscheidung noch im März an. Diese ist mit der Abstimmung gefallen - gegen Hoffmann und Kraus.

Beide werden ihre Ämter aber noch bis Ende des Jahres behalten. "Der Aufsichtsrat ist überzeugt, dass Bernd Hoffmann und Katja Kraus ihrer Arbeit für den HSV weiter wie bisher professionell nachkommen werden", erklärte der Vorsitzende des Aufsichtsrates nach der Abstimmung.

Ursprünglich sollten die Verträge von Hoffmann und Kraus um drei Jahre verlängert werden. Als Zugeständnis an die Kritiker willigten Hoffmann und Kraus aber auch einer Laufzeit von nur einem Jahr ein. Doch auch dieser Kompromiss konnte die Stimmung im Aufsichtsrat nicht mehr wenden.

Hoffmann führt seit Frühjahr 2003 den Hamburger SV, Kraus ist seit März 2003 an Bord und seit Anfang 2010 Hoffmanns Stellvertreterin. Unter dem Kaufmann Hoffmann konnte der Hamburger SV seine finanzielle Situation deutlich verbessern und stieß nach Umsatzzahlen in neue Dimensionen vor. Allerdings wurde an Hoffmann und seinen Kollegen der Vorwurf gerichtet, über zu wenig Fußball-Sachverstand zu verfügen. So wurden die zahlreichen Trainerwechsel auch dem Vorstand angelastet, auch die unwürdige Suche nach einem Nachfolger des ehemaligen Sportchefs Dietmar Beiersdorfer fiel auf Hoffmann & Co. zurück. Ein Investorenmodell mit dem Hamburger Milliardär Klaus-Michel Kühne sorgte für zusätzliche Kritik an Hoffmann.

Der Aufsichtsrat hat bereits einen Wunschkandidaten als Hoffmann-Nachfolger auserkoren. Neuer Vorstandschef soll der Norweger Björn Gulden werden. Der 45-Jährige, der in der Saison 1984/85 vier Zweitligaspiele für den 1. FC Nürnberg absolvierte, ist derzeit geschäftsführender Direktor beim Schuhhersteller Deichmann.