Ob der Ausschluss von Ballack aus dem Kader freiwillig passierte oder durch eine Maßnahme des Trainers, war zunächst ungewiss. Am Freitag führten Jupp Heynckes und Michael Ballack auf Vermittlung von Sportchef Rudi Völler und Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser ein Gespräch, an dessen Ende die Nicht-Nominierung stand. Dabei soll nach Informationen von kicker-online der Spieler den Trainer um Freistellung gebeten haben.
Dies bestätigte Heynckes vor der Partie gegen Wolfsburg gegenüber "Sky". "Es gab ein Gespräch." In diesem hat laut dem Bayer-Trainer Ballack geäußert, dass "er sich als Einwechselspieler nicht so einbringen kann". Vielmehr wolle "Michael seine Defizite im physischen Bereich aufarbeiten und seine körperliche Fitness verbessern". Die "Atmosphäre ist normal", sieht der Coach kein Problem zwischen ihm und dem Nationalelf-Kapitän.
Spielersteckbrief Ballack
Heynckes machte aber auch noch einmal deutlich, dass Ballack keine Sonderbehandlung erhält. "Natürlich zählt das Leistungskriterium. Wenn drei, vier andere Mittelfeldspieler einen besseren Leistungsstand haben, komme ich nicht an denen vorbei."
Ballack: Individuelle Trainingseinheit
Einzeltraining auf freiwilliger Basis: Michael Ballack. picture alliance
Abgesegnet von Heynckes trainierte Ballack daher am Samstagmorgen individuell mit Reha-Trainer Holger Broich. Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser war von der Personalie unterrichtet, wollte sie aber nicht werten: "Bei uns entscheidet der Trainer alleine über die Zusammenstellung des Kaders. Ich gehe davon aus, dass alles im Einvernehmen geschah. Ich werde mit Jupp Heynckes am Sonntag reden."
Seit Ballack seine zweite Verletzung zum Rückrundenstart überwunden wähnte, schwelt der Konflikt in Leverkusen, da Heynckes ihn noch nicht bei einhundert Prozent sieht, der Spieler aber davon ausgeht, nur über Einsatzzeiten diese erreichen zu können. Michael Ballack und Bayer Leverkusen - entpuppt sich die Verpflichtung des Superstars am Ende als großes Missverständnis?
