Bundesliga

Mainz wehrt HSV-Angriff mit Bravour ab

Bremen gelingt Befreiungsschlag - 96 und Bayer enteilen FCB

Mainz wehrt HSV-Angriff mit Bravour ab

Bremen gelang in Freiburg der Befreiungsschlag! Die Torschützen Wagner (li.)und Pizarro jubeln.

Bremen gelang in Freiburg der Befreiungsschlag! Die Torschützen Wagner (li.)und Pizarro jubeln. Getty Images

Werder Bremen ist der erhoffte Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelungen. Die Hanseaten siegten am Sonntagnachmittag in einem umkämpften Duell beim SC Freiburg mit 3:1 (1:0) und haben sich nun drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang erarbeitet. Die Breisgauer dagegen verpassten den Sprung in die internationalen Startplätze.

Erst im zweiten Durchgang nahm die Partie so richtig an Fahrt auf. In Hälfte eins verteidigten die Bremer ihre frühe Führung geschickt, Freiburg fiel nicht viel ein gegen die Werder-Deckung. Der zweite Abschnitt bot weit mehr Abwechslung, beide Teams agierten nun mit offenem Visier. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich schien das Dutt-Team am Drücker, doch Bremen setzte mit der Einwechslung von Marin und Arnautovic auf Offensive und wurde am Ende dafür belohnt. Die Bremer feierten den dritten Sieg in Folge in Freiburg und bleiben somit der Angstgegner für die Breisgauer.

Schürrle führt Mainz zum Sieg

André Schürrle und Frank Rost

Der Mainzer Matchwinner Schürrle (li.) verlädt HSV-Keeper Rost und trifft zum zwischenzeitlichen 3:2. Getty Images

Auch das Abendspiel bot besonders im zweiten Abschnitt reichlich Unterhaltung. Der 1. FSV Manz 05 gewann beim HSV mit 4:2 (0:1) und wehrte den Angriff der Hanseaten auf Rang fünf mit Bravour ab.

Die Rheinhessen ließen sich auch von einem irregulären Treffer - Jansens 1:0 fand die Anerkennung durch Schiedsrichter Babak Rafati, obwohl der Ball deutlich vor der Torlinie aufprallte (17.) - nicht aus der Spur bringen. Das Tuchel-Team schüttelte sich kurz , war in der Folgezeit ebenbürtig, konnte sich aber nicht entscheidend durchsetzen. Der zweite Abschnitt bot Dramatik, Tempo und Tore. Innerhalb von nur fünf Minuten fielen drei Tore, nach 61 Minuten hieß es so 2:2. Und Schürrle führte seine Farben in der Schlussphase noch zum vielumjubelten Sieg in der Hansemetropole. Durch den Erfolg rücken die Rheinhessen um einen Platz vor und verdrängen die Bayern auf Rang fünf.

Leverkusen verteidigt locker Rang zwei

Kollektive Jubelstimmung: Vida (li.), Bender und Sam beglückwünschen Torschütze Renato Augusto zu seinem 2:0.

Kollektive Jubelstimmung: Vida (li.), Bender und Sam beglückwünschen Torschütze Renato Augusto zu seinem 2:0. gety images

Leverkusen hat die Scharte des 2:2 in Bremen, als zwei Punkte verschenkt worden waren, ausgemerzt und bleibt klar auf Kurs Richtung direkte Qualifikation für die Champions League. Dabei gingen die Rheinländer personell auf dem Zahnfleisch, begannen mit nur fünf Reservespielern auf der Bank - aber ohne Ballack! - und mussten früh den an der Schulter verletzten Manuel Friedrich ersetzen. Für den VfL Wolfsburg brechen dagegen ganz harte Zeiten an, die Niedersachsen stecken endgültig ganz tief im Abstiegskampf.

Nach ausgeglichenem Beginn nutzte Bayer sogleich die erste gute Chance, um in Führung zu gehen. Danach gerieten die "Wölfe" aus dem Tritt und unter die Räder. Bayer erhöhte die Schlagzahl, war in beinahe allen Belangen überlegen und führte verdient mit 3:0 zur Pause. Nach dem Seitenwechsel riss sich die "Werkself" kein Bein aus, hatte gegen die nicht mit den für Erfolg nötigen Mitteln ausgestatteten "Wölfe" aber keine Probleme. Die besseren Chancen in einer nun über weite Strecken faden Partie gehörten den konternden Leverkusenern, Benaglio war in Hälfte zwei aber besser aufgelegt.

Hannover schießt Bayern noch tiefer in die Krise

Niedersächsische Glückseligkeit: Hannovers Torschütze zum 3:1, Sergio Pinto, lässt sich gegen den FC Bayern feiern.

Niedersächsische Glückseligkeit: Hannovers Torschütze zum 3:1, Sergio Pinto, lässt sich gegen den FC Bayern feiern. getty images

Die Bayern-Krise verschärft sich mehr und mehr. Nach dem 1:3 gegen Dortmund und dem Pokal-Aus gegen Schalke unterlag die Van-Gaal-Elf auch Hannover 96 im direkten Kampf um die Champions League.

Hannover 96 entschied das abwechslungsreiche Spitzenspiel gegen den FC Bayern verdient zu seinen Gunsten. Das defensiv kompakte und gefährlich konternde 96 nutzte sein Chancenplus gegen bemühte, aber uneffektive und verunsicherte Gäste vor der Pause zur Führung. Nach dem Wechsel schlug die Slomka-Elf gegen wütend attackierende Gäste nach deren Anschlusstreffer fast postwendend zurück. Bayern absolvierte die Schlussphase nach Brenos harter Roter Karte in Unterzahl und kam nicht mehr zurück.

VfB springt auf den Relegationsrang

Schalke 04 schwebt weiter zwischen den Extremen. Nach dem Einzug in das Pokalfinale bei den Bayern und vor dem Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Valencia (Hinspiel 1:1) unterlagen die Knappen in Stuttgart. Nach der Niederlage in der Schwabenmetropole droht sogar der Abstiegskampf.

Hoffen dagegen beim VfB: Nach dem Sieg in Frankfurt holte Stuttgart weitere wichtige Punkte gegen den Abstieg. Die Schwaben gewannen in einem aufregenden Duell knapp mit 1:0 und sprangen dadurch auf Relegationsrang. Zu Gute kam ihnen dabei allerdings ein früher Platzverweis für S04 sowie ein Handelfmeter. In Unterzahl steckten die "Knappen" jedoch nicht auf, hatten aber kein Abschlussglück. Sie durften sich aber bei Schiedsrichter Dr. Felix Brych bedanken, der in einigen strittigen Szenen zu ihren Gunsten entschied. Dennoch wurde die Generalprobe vor dem Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen Valencia in den Sand gesetzt.

Keine Tore beim Krisengipfel in Frankfurt

Zum ersten Mal in der Bundesliga-Geschichte endete das Aufeinandertreffen von Frankfurt und Kaiserslautern im 78. Spiel torlos. Damit wartet die Eintracht weiterhin auf den ersten Treffer im Jahr 2011, ist mittlerweile 724 Minuten ohne Torerfolg. In einer schwachen Bundesligapartie, die von Randalen zwischen beiden Fanlagern im Vorfeld der Partie überschattet wurde, fehlten beiden Teams die spielerischen Mittel. Trotz des Punktgewinns ruscht Lautern in der Tabelle weiter ab und steht nun erstmals in dieser Saison auf einem der beiden Abstiegsränge.

Favre fährt zweiten Heimsieg ein

Schlusslicht Mönchengladbach kam im zweiten Heimspiel unter dem neuen Coach Lucien Favre gegen 1899 Hoffenheim zum zweiten Heimsieg und darf wieder auf den Klassenerhalt hoffen. Die Borussia war von Beginn an bemüht, Struktur ins Angriffsspiel zu bringen. Gegen enttäuschende Gäste aus dem Kraichgau zeigten die Hausherren allerdings Schwächen bei den wenigen Torchancen, die sich boten. Erst ein Strafstoß brachte die Hausherren auf die Siegerstraße. Die Gäste machten es den Gladbachern allerdings auch leicht, die drei enorm wichtigen Punkte im Kampf gegen den Abstieg einzufahren. Kaum ein Spieler erreichte Normalform. Mit einem Platz für den internationalen Wettbewerb wird es für die Kraichgauer in dieser Verfassung nichts.

Nürnbergs Eigler netzt viermal ein!

Der 1. FC Nürnberg bleibt auch im siebten Spiel in Folge unbesiegt, feierte dabei den fünften Sieg. Der Höhenflug der Franken hält weiter an, denn Stürmer Eigler schrieb beim 5:0 gegen den FC St. Pauli Geschichte, wurde mit gleich vier Treffern zum umjubelten Matchwinner und durfte sich nach dem Schlusspfiff ungehemmt von allen Mannschaftskameraden feiern lassen. Der Auftritt des FC St. Pauli blieb derweil alles schuldig, völlig chancenlos gingen die Kiez-Kicker in Franken unter und mussten punktlos an die Elbe zurückfahren.

Dortmund schlägt Rensing knapp mit 1:0

Toller Rückhalt: Kölns Torhüter Rensing packt hier gegen Dortmunds Santana zu.

Toller Rückhalt: Kölns Torhüter Rensing packt hier gegen Dortmunds Santana zu. picture alliance

Borussia Dortmund steuert weiter mit Sieben-Meilen-Stiefeln Richtung Meisterschaft. Mit dem 50. Sieg unter der Regie von Trainer Jürgen Klopp unterstrich der BVB klar seine Ambitionen und verpasste einen Kantersieg gegen den 1. FC Köln. Die "Geißböcke" bleiben gern gesehene Gäste im Signal-Iduna-Park. Seit exakt 20 Jahren haben sie in Dortmund nicht mehr gewonnen. Einen weiteren Wermutstropfen neben der Niederlage gab's obendrein für das Schaefer-Team: Kapitän Podolski wurde mit Fersenblessur ausgewechselt.

Dortmund brauchte in Hälfte eins viel Geduld, war dennoch klar tonangebend und besaß einige hochkarätige Möglichkeiten. Kölns Torhüter Rensing reagierte aber ein ums andere Mal bärenstark. Köln hielt mit Willen, Leidenschaft und einer kompakten Defensive dagegen. Kurz vor dem Pausenpfiff war Rensing aber machtlos, als Lewandowski satt unten rechts einnetzte und die BVB-Überlegenheit belohnte. Es war eine muntere Partie, Köln investierte nach Wiederanpfiff zunächst etwas mehr ins Offensivspiel, hatte durch Novakovic auch eine Großchance. Auf der anderen Seite bissen sich Großkreutz, Subotic und Co. an Rensing die Zähne aus. Die "Geißböcke" verkauften sich dank ihres Einsatzwillens teuer, hatten dem Trommelwirbel der Schwarz-Gelben aber nichts Entscheidendes entgegenzusetzen. Am Ende waren es Torhüter Rensing und eine schwache Chancenverwertung des BVB, die einen hohen Sieg der Borussia verhinderten.

Bilder: Werders Lebenszeichen und Schürrles Doppelpack