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Arnesen: "Etwas Großes entwickeln"

Hamburg: Vehs personelle Konsequenzen ziehen

Arnesen: "Etwas Großes entwickeln"

Denkpause: Ruud van Nistelrooy wurde von Trainer Armin Veh aus der Startelf gestrichen.

Denkpause: Ruud van Nistelrooy wurde von Trainer Armin Veh aus der Startelf gestrichen. Getty Images

Mit einem Sieg gegen St. Pauli hätte der HSV zum besten Rückrunden-Team avancieren können, nach dem 0:1 gegen die Kiez-Kicker brach eine unglaubliche Depression rund um den Volkspark aus. Trainer Armin Veh reagierte auf das teilweise lustlose Gekicke einiger Profis und baut seine Startelf gegen die Bremer deutlich um.

Letztlich mit Erfolg, glatt mit 4:0 betrieben die Hanseaten Wiedergutmachung für die Niederlage im Stadtduell.

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Die heißeste Personalie bleibt die von Ruud van Nistelrooy. Der Niederländer traf zum Rückrundenstart gegen den FC Schalke zum 1:0-Siegtreffer, aber seine Leistungen sind im Jahr 2011 unterirdisch. Der einstige Weltklassestürmer trug zuletzt auf dem Platz offen zur Schau, was er vom verweigerten Wechsel zu Real Madrid hält. Nun erhielt er eine Denkpause und Paolo Guerrero eine Chance. Der Peruaner bedankte sich mit den Toren zum 2:0 und 3:0.

Sportlich wieder in der Spur bleibt ein anderer großer Unruheherd beim HSV. Weder die Zukunft von Klubboss Bernd Hoffmann noch von Sportchef Bastian Reinhardt oder von Trainer Armin Veh ist geklärt.

Frank Arnesen: Ein Großkaliber übernimmt Beiersdorfer-Nachfolge

Frank Arnesen

Dreijahresvertrag an der Elbe: Frank Arnesen, aktuell noch Sportdirektor beim FC Chelsea. Getty Images

Zumindest in Sachen Sportdirektor haben die HSV-Oberen einen großkalibrigen Kandidat präsentiert: Frank Arnesen. Sein aktueller Job: Nachwuchsleiter und Chefscout beim FC Chelsea. Seit der vergangenen Spielzeit ist er auch noch Chefanalytiker und Sportdirektor des Londoner Spitzenklubs. Sein Neuer Job: Sportdirektor des HSV - mit klaren Vorstellungen. "Ich bin überzeugt, dass wir mit der vorhandenen Kraft und den richtigen Entscheidungen etwas Großes entwickeln werden."

Reinhardt bleibt in der Führungsebene

Unterstützt wird Arnesen vom aktuellen Chefscout des FC Chelsea Lee Congerton, der zukünftig die Funktion des Technischen Direktors übernehmen wird. Aber auch Bastian Reinhardt, der vom 1. Juli an auf sein Vorstandsmandat verzichten wird, wird in der sportlichen Führungsebene bleiben. "Bastian Reinhardt hat sich in den vergangenen Monaten mit seiner Arbeit und seiner Loyalität um den Verein verdient gemacht. Ich bin froh, mit ihm gemeinsam eine Lösung gefunden zu haben, die allen Beteiligten, dem HSV und insbesondere Bastian gerecht wird", erklärte Ernst-Otto Rieckhoff.

Vor allem über den Coup mit Arnesen freute sich der HSV-Aufsichtsratschef: "Frank Arnesen hat nicht nur mit seiner Erfahrung als Manager internationaler Top-Klubs Erfahrungen gesammelt, sondern insbesondere durch seinen Fokus auf Nachwuchsarbeit und der Ausbildung von Spielern genau die Kompetenz, die für uns in Zukunft von richtungsweisender Bedeutung ist." Als Co-Trainer arbeitete er für die PSV Eindhoven, zudem war er Manager bei den Tottenham Hotspurs. Arnesen absolvierte 52 Länderspiele für die dänische Nationalmannschaft und schoss dabei 14 Tore. Er nahm an der Europameisterschaft 1984 in Frankreich und der Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko teil. Bei der EM in Frankreich wurde er mit drei Toren hinter Michel Platini zweitbester Torschütze.

In der Branche gilt Arnesen als extrem gut vernetzter Funktionär. Nach zahlreichen Absagen, zuletzt der von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer, entsprach Arnesen vom Profil her zweifellos den Hamburger Anforderungen. Seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag in London wollte er nicht verlängern. An der Alster erhält der 54-Jährige einen Dreijahrsesvertrag.

Reinhardt, der jetzige Sportdirektor der Hanseaten, wird dem neuen starken Mann zuarbeiten. "Wenn es so kommt, kann Bastian sicher eine Menge lernen", sagte Trainer Armin Veh vor dem Spiel gegen Werder.