Bundesliga

Labbadia verbannt Marica - Pogrebnyak fehlt

Stuttgart: Rumäne ist uneinsichtig, Russe ist verletzt

Labbadia verbannt Marica - Pogrebnyak fehlt

Begegnen sich in Zukunft nicht mehr so häufig auf dem Trainingsplatz: VfB-Coach Bruno Labbadia und Ciprian Marica.

Begegnen sich in Zukunft nicht mehr so häufig auf dem Trainingsplatz: VfB-Coach Bruno Labbadia und Ciprian Marica. imago

Beim peinlichen 1:4 gegen Nürnberg am vergangenen Samstag stand Marica nicht im Kader, am Montag und Dienstag gab es Gespräche. Das Ergebnis dieser Unterredungen ist weder für den abstiegsbedrohten Verein noch für den Spieler besonders prickelnd. "Das Interesse der Mannschaft steht über dem Interesse des Einzelnen. Cipi ist nicht bereit, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Das ist keine Suspendierung, er wird bis auf Weiteres individuell trainieren", kündigte Labbadia als Sofort-Maßnahme an.

In den Gesprächen hatte sich der Rumäne, der im Jahr 2007 einen Fünfjahresvertrag bis 2012 bei den Schwaben unterzeichnete, uneinsichtig gezeigt, was seine Rolle im System von Labbadia angeht und was konkret von ihm erwartet wird. In der rumänischen Zeitung Gazeta Sporturilor war folgendes von Marcia zu vernehmen: "Als zweiter Stürmer mit Defensiv-Aufgaben bin ich verschwendet. Ich verliere meine Frische, um zu treffen. Ich könnte spielen, was Labbadia will, aber ich fühle, dass ich so der Mannschaft nicht helfe. Ich bin Stürmer, eine Nummer 9, kein Zehner, kein Elfer, kein Achter. Ich bereue, dass ich 2007 die Dummheit gemacht habe, einen Fünfjahresvertrag zu unterschreiben. Ich bin unglücklich. Für beide Seiten wäre es besser, wenn wir im Sommer eine Lösung finden."

Spielersteckbrief Marica
Marica

Marica Ciprian

Spielersteckbrief Pogrebnyak
Pogrebnyak

Pogrebnyak Pavel

Spielersteckbrief Okazaki
Okazaki

Okazaki Shinji

Zwar dementierte Marcia sofort derlei Aussagen getroffen zu haben und beteuerte: "Alles, was geschrieben wurde, sind Lügen und Spekulationen. Ich habe keinen Streit mit Trainer Labbadia. Nachdem ich für das Spiel gegen Gladbach nicht nominiert wurde, war ich selbstverständlich traurig. Ich muss die Meinung und die Entscheidungen des Trainers respektieren, obwohl es mir schwerfällt. Ich bin in Stuttgart seit vier Jahren, liebe die Stadt, respektiere alle Menschen. Die Frage eines Transfers stellt sich allenfalls im Sommer, aber Fakt ist, dass ich nicht wegwill."

In den klärenden Gesprächen vom Montag und Dienstag dürften sich dann aber doch so große Gräben aufgetan haben, dass Labbadia ihn künftig nicht mehr im Mannschaftstraining sieht. Ob sich der Rumäne im Einzeltraining wieder anbieten kann, im Abstiegskampf mitzuhelfen, bleibt abzuwarten.

In der bisherigen Spielzeit erzielte Marica in 13 Bundesliga-Partien drei Treffer. Bislang absolvierte der 25-Jährige 93 Erstligaspiele für den VfB, in denen er 19 Tore markierte und 17 weitere Treffer vorbereitete.

Pogrebnyak bricht sich die Rippe - Hoffnung ruht auf Okazaki

Die Querelen mit Marica sollten den VfB allerdings nicht zu lange aufhalten, denn am Donnerstag geht es in der Europa League gegen Benfica Lissabon weiter. International zeigten sich die Schwaben in dieser Saison von ihrer besseren Seite und setzten sich in der Gruppenphase problemlos durch. In Portugal muss Labbadia nun jedoch neben Marica auch noch auf Pavel Pogrebnyak verzichten. Der Russe hat sich im Training eine Rippe gebrochen und fällt für das Spiel in Lissabon und das nächste Bundesligaspiel in Leverkusen aus. Dafür hofft der VfB auf Neuzugang Shinji Okazaki, der die Reise mit antreten wird, obwohl die Spielberechtigung nach wie vor fehlt. "Wir hoffen, dass wir ihn bis Donnerstag frei kriegen. Es liegt an der FIFA, und wir drängen darauf, dass schnell eine Entscheidung getroffen wird. Wir haben uns korrekt verhalten, aber aus unerfindlichen Gründen hat sein ehemaliger Verein Shimizu S-Pulse die Freigabe verweigert", wird Bobic auf der Website des Vereins zitiert.