Bundesliga

Ballack: "Nur" eine Kniereizung

Leverkusen: Nationalelf-Kapitän musste mit Training aussetzen

Ballack: "Nur" eine Kniereizung

Musste mit dem Mannschaftstraining aussetzen: Michael Ballack.

Musste mit dem Mannschaftstraining aussetzen: Michael Ballack. imago

Noch ist offen, ob Ballack am Dienstag wieder an den Übungseinheiten teilnehmen kann. "Das hängt vom Verlauf der Behandlung ab", hieß es in einer Mitteilung des Vereins.

Die Nichtberücksichtigung Ballacks am Samstag hatte einige Wellen geschlagen. 50 Minuten lang saß er in Frankfurt auf der Bank, 40 Minuten musste er sich dann in Anwesenheit von Joachim Löw am Spielfeldrand aufwärmen. Eingewechselt wurde er jedoch nicht. Heynckes erklärte dazu: "Ich habe die Gewohnheit, meine Spieler nach langen Verletzungen wieder behutsam und sorgsam heranzuführen. Ich denke nur an die Spieler und die Mannschaft und lasse mich nicht von irgendjemandem beeinflussen."

Auch Sportdirektor Rudi Völler zeigte sich nach dem Spiel angesichts des Nicht-Einsatzes von Ballack noch "ganz gelassen": "Es ist doch völlig normal, dass Spieler, die lange verletzt waren, auch mal nicht aufgestellt werden. Wir haben so viele Spiele in den nächsten Wochen, da wird jeder seine Chance bekommen."

Der 98-malige Nationalspieler wird seit 2010 von großem Verletzungspech verfolgt. Nach einem Foulspiel von Kevin Boateng (damals FC Portsmouth) im englischen FA-Cup-Finale musste Ballack, noch im Trikot des FC Chelsea, seine WM-Teilnahme absagen. Ein Riss des Innenbandes und ein Teilriss der vorderen Syndesmose des rechten oberen Sprunggelenks machten einen Einsatz in Südafrika unmöglich.

Nach einer Rückkehr in die Bundesliga verletzte sich Ballack prompt erneut: In Hannover erlitt er einen Bruch des Schienbeinköpfchens und konnte 2010 kein weiteres Pflichtspiel mehr für den Werksklub bestreiten. Seit Jahresbeginn kämpft der frühere Münchner um den Anschluss.

Bundestrainer Joachim Löw hatte zwar dem Vize-Weltmeister von 2002 und WM-Dritten von 2006 die Tür zur DFB-Auswahl offen gehalten und bekräftigt, Ballack sei weiter sein Kapitän. Allerdings sollte der Mittelfeldspieler erst wieder ins Nationalteam zurückkehren, wenn er seine einstige Form wieder erreicht hat. Im Vorfeld des Länderspiels in der vergangenen Woche in Dortmund gegen Italien hatte Löw gesagt, dass auf der Ballack-Position im DFB-Team im defensiven Mittelfeld derzeit Bastian Schweinsteiger (Bayern München) und Sami Khedira (Real Madrid) erste Wahl seien.

Sein 98. und vorläufig letztes Länderspiel bestritt Ballack am 3. März 2010 in München gegen Argentinien (0:1).