Bundesliga

Karneval in Köln - Werder erkämpft Remis

Bayer(n) glänzt - VfB zerfällt - FCK trotzt dem BVB

Karneval in Köln - Werder erkämpft Remis

Freut sich über den Ausgleich: Bremens Per Mertesacker.

Freut sich über den Ausgleich: Bremens Per Mertesacker.

Zum Abschluss des 22. Spieltags holte Werder gegen Hannover ein 1:1. Durch den Punktgewinn verhinderte Bremen das Abrutschen auf den Relegationsplatz und bleibt als Tabellenvierzehnter vor Kaiserslautern und Wolfsburg. Werder kam gut in die Partie und hatte auch einige gute Gelegenheiten, aber Hannover zeigte sich mal wieder eiskalt, nutzte die erste Möglichkeit und brachte Bremen damit zunächst aus der Spur. Ya Konan freute sich über sein elftes Saisontor. Beim 400. Spiel als Werder-Coach musste sich Thomas Schaaf gedulden, ehe sein Team nach der Pause wieder besser im Spiel war und folgerichtig durch Mertesacker ausglich. In der Schlussphase nahm die Partie nochmals Fahrt auf und Keeper Milietz riskierte Kopf und Kragen, als er gegen Schlaudraff in höchster Not das Remis rettete.

Einfach Wahnsinn. Da sieht man, wozu wir in der Lage sind. So macht Fußball Spaß.

Lukas Podolski

Der 1. FC Köln hat den Sprung aus der Abstiegszone geschafft. Der deutliche 4:2-Erfolg gegen schwache Mainzer war bereits der dritte Erfolg 2011 (bei einem Remis und einer Niederlage). Kaum war das Spiel angepfiffen, schon liefen die Mainzer einem Rückstand hinterher. Kapitän Podolski war per Freistoß erfolgreich. Die Mainzer waren in der Folge sichtlich verunsichert, was Lanig die Chance zum 2:0 einbrachte, aber Müller war zur Stelle. Allmählich kam die Tuchel-Truppe wieder besser ins Spiel, weil sich Köln etwas zurücklehnte. Der Ausgleich war die Folge. Doch kurz vor der Pause hatten die Hausherren zwei riesige Chancen, eine davon nutzte Novakovic nach einem Freistoß zur 2:1-Führung. Nach dem Wechsel brachen bei den Rheinhessen alle Dämme in der Defensive: Podolski und Novakovic erhöhten schnell auf 4:1. In der Folge hatten die Mainzer Glück, dass die Niederlage nicht höher ausfiel, als zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt blieben. Nur noch kosmetischen Effekt hatte das 2:4 von Sliskovic - zu wenig, für ganz schwache Gäste.

"Robbery" zu stark für Hoffenheim

Mario Gomez trifft früh zum 1:0 gegen Hoffenheim.

Mario Gomez trifft früh zum 1:0 gegen Hoffenheim. picture alliance

Nach der blamablen Auswärtspleite in Köln durften sich am Samstag die Bayern-Fans gegen Hoffenheim auf die Rückkehr der Flügelzange Ribery und Robben freuten. Nach 273 Tagen standen die beiden Offensivdribbler mal wieder gemeinsam in der Startelf (zuletzt im DFB-Pokalfinale, 4:0 gegen Werder). Eine Situation, die den Münchnern sichtbar gut tat, denn dadurch rutschten auch Müller und Schweinsteiger in ihre Lieblingspositionen. Müller zentral hinter Gomez, Schweinsteiger als Lenker auf der Sechser-Position. Entschieden war die Partie gegen überforderte Kraichgauer schon nach 15 Minuten, weil Gomez und Müller die ersten Chancen der van-Gaal-Elf eiskalt ausnutzten. Diesmal "überstand" der Rekordmeister im Vergleich zum Köln-Spiel auch die erste leichte Drangphase der TSG nach dem Wechsel und spulte das Pensum ohne großen Kraftverschleiß (Champions League gegen Inter!) runter. Robben ließ seine Klasse per Solo und Schlenzer zum 4:0 nicht aufblitzen, sondern monströs wirken.

Schiebers komischer Sieg - VfB zerfällt

Der VfB Stuttgart vergibt Chance um Chance, sich im Kampf um den Ligaerhalt an die rettenden Plätze heranzuarbeiten. Gegen den munter aufspielenden 1. FC Nürnberg mussten die Schwaben eine happige 1:4-Niederlage hinnehmen, die im schlimmsten Falle noch wesentlich höher hätte ausfallen können. Die Labbadia-Elf, die in der Defensive vor allem wegen Tasci nicht bundesliga-tauglich agierte, hoffte nur ein paar Minuten nach Funks glücklichem Anschlusstreffer, doch nach Chandlers 3:1 zerfiel der VfB in seine Einzelteile. Ein Sieg der Franken mit spezieller Note, denn VfB-Leihgabe Schieber traf einmal und legte einen weiteren Treffer gegen seinen "eigentlichen Arbeitgeber" auf. Dieser rangiert weiter auf dem vorletzten Platz, die weiteren Aussichten extrem trübe.

Frontzeck muss gehen

Im Kellerduell zwischen dem FC St. Pauli und Gladbach sah es zunächst wesentlich besser für die Borussen aus. Nach einem katastrophalen Fehlpass von Volz macht de Camargo das 1:0 für die Frontzeck-Elf, die sich dann aber einmal mehr selbst aus dem Spiel nahm. Namentlich durch den Torschützen, der nach einem heftigen Einsteigen von Lehmann mit dem Hamburger in den Nahkampf überging und wegen eines Kopfstoßes mit Rot vom Platz gestellt wurde. Dabei nutzte Lehmann de Camargos Aktion weidlich aus oder hatte diese sogar provoziert: "Wenn er mir so ein Geschenk anbietet, nutze ich das natürlich aus. Wir lagen 0:1 zurück, soll ich da stehen bleiben und sagen, er hat nichts getan. Er hat mich berührt", so Lehmann nach dem Spiel gegenüber dem Bezahlsender sky. Der siebte Platzverweis für die Borussia - so ist es im Abstiegskampf nahezu aussichtslos zu bestehen. Die St. Paulianer nutzten auf tiefen Geläuf ihre Überzahl aus und kamen auch dank des starken Asamoah zum verdienten 3:1-Heimsieg. Gladbach bleibt damit mit 17 Zählern am Ende der Tabelle kleben, zog am Sonntag Konsequenzen und entließ Trainer Michael Frontzeck.

Wenn er mir so ein Geschenk anbietet, nutze ich das natürlich aus. Wir lagen 0:1 zurück, soll ich da stehen bleiben und sagen, er hat nichts getan.

Matthias Lehmann zur Kopfstoß-Aktion von de Camargo

Littbarskis Einstieg misslingt

Keine zwei Meinungen: Kjaer tritt Petric um, der den Elfer zum HSV-Siegtor verwandelte.

Keine zwei Meinungen: Kjaer tritt Petric um, der den Elfer zum HSV-Siegtor verwandelte. imago

Beim VfL Wolfsburg wurde nach dem 0:1 im Niedersachsenderby in Hannover Nägel mit Köpfen gemacht - Steve McClaren musste gehen, Pierre Littbarski übernahm und setzte als eine der ersten Maßnahmen Diego auf die Tribüne, weil der Brasilianer gegen 96 die Elfmeter-Hierarchie eigenmächtig umdeutete. Gegen den Hamburger SV sollte der Neustart erfolgen, doch dieser missriet. Die Hanseaten konnten sich beim eiskalten Elfmeterschützen Petric bedanken, der den Wölfen den tödlichen Stoß versetzte. Der Kroate hatte den Elfmeter durch Kjaers übermotiviertes Einsteigen selbst herausgeholt und verschärft die Situation bei den Niedersachsen auch nach dem Trainerwechsel weiter.

"Störfaktor" Farfan sorgt für Ruhe

Unruhe herrschte seit Wochen auch beim FC Schalke 04, seitens der Fans will die Kritik am allmächtigen Felix Magath und dessen Transferpolitik nicht verstummen. Sportlich läuft es nicht rund, auch wenn das 0:0 in Dortmund als Erfolg verkauft wurde. Gegen Freiburg arbeiteten sich dann die Königsblauen zum knappen, aber verdienten 1:0-Sieg, den Farfan zu Beginn der zweiten Halbzeit erzielte.

Bayer glänzt ohne Ballack

Simon Rolfes machte aus der Drehung das 1:0 für Leverkusen in Frankfurt.

Simon Rolfes machte aus der Drehung das 1:0 für Leverkusen in Frankfurt. imago

Alles andere als ein Arbeitssieg war das Leverkusener 3:0 bei der kriselnden Frankfurter Eintracht. Die Bayer-Elf, bei der Trainer Jupp Heynckes zunächst auf Ballack verzichtete und im weiteren Spielverlauf andere einwechselte, erspielte sich speziell im ersten Abschnitt ein drückendes Übergewicht, das sie auch in Tore ummünzte. Die Hessen dagegen kommen 2011 weiter nicht in Tritt. Neben der außersportlichen Unruhe um den suspendierten Ex-Kapitän Amanatidis erzielte die Skibbe-Elf auch im fünften Rückrunden-Spiel oder seit 453 Minuten kein Tor. Leverkusen rangiert weiter auf Platz zwei und hat drei Zähler Vorsprung vor dem FC Bayern.

FCK trotzt dem BVB ein remis ab

Am Samstagabend peilte Borussia Dortmund auf dem Lauterer Betzenberg den elften Saisonsieg auf fremden Plätzen ein, doch Moravek riss die Schwarz-Gelben aus den Träumen. Zwar waren die Dortmunder insgesamt überlegen, doch die Pfälzer lieferten dem Spitzenreiter einen leidenschaftlichen Fight, der spät belohnt wurde. Nachdem beide Seiten im ersten Abschnitt nur Aluminium trafen (Barrios, Tiffert), sorgte Bender zunächst für das 1:0 für den BVB. In der Schlussphase, als bei den Borussen Subotic mit der Ampelkarte vom Platz flog, warf die Kurz-Elf alles nach vorne und schaffte durch Moraveks Kunstschuss den nicht unverdienten Ausgleich.

Köln klettert - Bremen rutscht ab