Bundesliga

DFL weist Kölns Einspruch zurück - Ishiaku wird ausgeliehen

Choupo-Moting und das verflixte Fax

Das nennt sich wohl Pech: Eric Maxim Choupo-Motings Wechsel nach Köln wurde von einem Faxgerät sabotiert.

Das nennt sich wohl Pech: Eric Maxim Choupo-Motings Wechsel nach Köln wurde von einem Faxgerät sabotiert. picture alliance

Ausschlaggebend für die Entscheidung war, dass die im Ligastatut festgelegten Fristen für alle Vereine gelten. Nach Ansicht der DFL sorgen diese Fristen für eine ordnungsgemäße Durchführung des Spielbetriebs und gewährleisten den Schutz der Integrität des Wettbewerbs. Dies gelte in besonderem Maße für die Frist, bis zu deren Ende Spielertransfers in den beiden Wechselperioden einer Spielzeit vorgenommen werden können.

Damit ist der Transfer von Choupo-Moting in die Domstadt endgültig geplatzt. Auch wenn sich alle Beteiligten nach langem Hin und Her doch noch einig geworden waren, führte eine Fax-Panne zum nicht mehr für möglich gehaltenen Scheitern.

Spielersteckbrief Choupo-Moting
Choupo-Moting

Choupo-Moting Eric Maxim

Spielersteckbrief Ishiaku
Ishiaku

Ishiaku Manasseh

Der Reihe nach: Eine erste Wende gab es, als der HSV signalisiert hatte, die Option auf eine Vertragsverlängerung bis 2012 zu ziehen. Doch auf dem Weg nach Köln erhielt Just Choupo-Moting, Vater des Spielers und gleichzeitig dessen Berater, ein "Kommando zurück": Der HSV verlängere doch nicht, weil Choupo-Motings Gehalt ab Sommer 2011 zu hoch sei.

Damit war ein Ausleihgeschäft aber dennoch nicht vom Tisch: Wie der Spielerberater gegenüber dem kicker bestätigte, werde der HSV die Option zwar nicht ziehen. Dennoch könne eine Lösung gefunden werden, "die für den HSV und für Eric gut ist".

Die Situation war nun offenbar, dass der Spieler bis Saisonende ausgeliehen werden sollte, die Hanseaten sich aber offenhalten wollen, ob sie den kamerunischen Nationalspieler zur neuen Saison zurückholen.

Das Interesse der Kölner, bei denen Choupo-Moting als Backup für Mittelstürmer Milivoje Novakovic fungieren sollte, bestand jedenfalls nach wie vor, wie auch FC-Geschäftsführer Claus Horstmann dem kicker bestätigte: "Wenn es ein Signal des HSV gibt, können wir schnell mit dem Spieler klar kommen", so Horstmann.

Und tatsächlich: Kurz vor Transferschluss war Einigkeit erzielt. Just Choupo-Moting hatte den unterschriebenen Spielervertrag um 17.49 Uhr von Hamburg nach Köln gefaxt. Es kam aber nur eine Seite an, dann gab es eine Faxpanne. Die entscheidende Seite mit der Unterschrift Eric Maxims kam erst nach 18 Uhr in Köln an. Die Kölner wiederum schickten die Seiten um 18.06 Uhr an die DFL weiter, wo das Schreiben um 18.13 Uhr ankam. 13 Minuten zu spät.

Finke hoffte vergebens - DFL entscheidet zu Ungunsten der Kölner

Geschäftsführer Horstmann legte umgehend Rechtsmittel ein, um den Transfer doch noch anerkannt zu bekommen. Die Chancen standen aber eher schlecht, auch wenn der neue FC-Sportdirektor Volker Finke bei seiner Vorstellung in Köln "auf ein positives Ergebnis" in Sachen Choupo-Moting-Transfer hoffte. Die DFL nahm sich dessen an entschied nun gegen die Kölner.

Zudem waren die Kölner nicht die Einzigen, die sich um den Angreifer bemüht hatten. Unter anderem war auch der englische Premier League-Klub West Bromwich Albion an einer Ausleihe interessiert gewesen.

Choupo-Moting lernte das Fußballspielen bei Teutonia Ottensen und Altona 93, ehe er 2004 zum Hamburger SV wechselte. 2007 gab er für die Hanseaten sein Bundesligadebüt und wechselte 2009 leihweise für eine Saison zum 1. FC Nürnberg. Insgesamt bestritt er 48 Bundesligaspiele und erzielte sieben Tore. Choupo-Moting war bei der WM in Südafrika im Kader Kameruns und kam dort zu zwei Einsätzen.

Ishiaku verabschiedet sich

Auf Leihbasis nach Belgien: Manasseh Ishiaku wechselt vom 1. FC Köln zu Sint-Truidense VV.

Auf Leihbasis nach Belgien: Manasseh Ishiaku wechselt vom 1. FC Köln zu Sint-Truidense VV. imago

Choupo-Moting kommt also nicht nach Köln, wo jedoch ein Platz im großen Kader frei geworden ist. Manasseh Ishiaku wechselt nach Belgien zum dortigen Erstligisten Sint-Truidense VV. Der Spieler hat den medizinischen Check in Belgien bestanden, wechselt auf Leihbasis.

Der 28-jährige Nigerianer spielt seit 2008 beim 1. FC Köln, wohin er vom MSV Duisburg kam und absolvierte seither für die Geißböcke 28 Bundesligaspiele, erzielte dabei ein Tor und bereitete drei weitere Treffer direkt vor.