Simunek greift im neuen Jahr ein
Jan Simunek ist froh, dass das Jahr zu Ende geht. 2010 würde er am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen. "Manchmal kommen einfach schlechte Zeiten und man kann nichts dagegen tun", sagt er und fügt sich in sein Schicksal. "Es war ein Jahr zum Vergessen."
Spielersteckbrief Lakic
Spielersteckbrief Simunek
1. FC Kaiserslautern - Vereinsdaten
Gründungsdatum
02.06.1900
Vereinsfarben
Rot-Weiß
Schon bei seinem alten Verein, dem VfL Wolfsburg, lief es für den 23 Jahre alten Tschechen nicht mehr so prickelnd. Lediglich viermal durfte er in der Bundesliga-Rückrunde ran. Was mit ein Grund war, dass er nach einer neuen Herausforderung suchte, die er beim Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern zu finden glaubte. Doch dort kam alles noch viel schlimmer. Zu Beginn der Saison legte ihn eine Leistenoperation lahm. Davon endlich genesen, erlitt er in seinem ersten Pflichtspiel für den neuen Klub, im DFB-Pokal gegen Arminia Bielefeld, nach nur fünf Minuten einen Adduktorenabriss. Davon hat er sich bis heute noch nicht richtig erholt.
An Training mit der Mannschaft ist nicht zu denken. Simunek war froh, dass er kurz vor Weihnachten von der sechswöchigen Reha in Donaustauf nach Kaiserslautern zurückkehren konnte, wo er acht Wochen nach der Verletzung zumindest in der Umkleidekabine wieder einmal die Teamgefährten traf. Während diese sich auf das Training auf dem Platz vorbereiteten, spulte Simunek im Treppenhaus sein Programm ab. Treppenlaufen geht ganz gut, mit Richtungswechseln soll sich der Tscheche jedoch noch zurückhalten. Stabilisationsübungen und Konditionsaufbau stehen demnächst im Vordergrund.
"Wir müssen abwarten, wie der Aufbau weiter vorangeht", meint Trainer Marco Kurz (41). "Aber wir befinden uns auf einem guten Weg und werden schauen, inwieweit Jan Simunek vielleicht schon im Trainingslager wieder ein bisschen an den Ball kann."
Kurz baut auf Lakic
Am Ball soll dort auch Srdjan Lakic (27) sein. Kurz erteilt allen Spekulationen, der im Sommer ablösefrei Kroate (elf Bundesligasaisontore) könnte den 1. FCK womöglich schon in der Winterpause verlassen, damit der Verein eine Transferentschädigung erhält, eine deutliche Absage. "Wir werden von Vereinsseite alles dafür tun, ihn im Sommer zu halten. Eine Trennung im Winter ist überhaupt kein Thema", beteuert der Trainer. "Für uns wird die Rückserie schwer genug. Da wollen wir keine Qualität verlieren - im Gegenteil", ergänzt er. Auf dem Transfermarkt wird der Aufsteiger allerdings "eher nicht" tätig werden. Vielmehr sollen in der Rückrunde jene Spieler, die im ersten Halbjahr kaum oder nicht zum Zuge kamen, integriert werden. Neben Simunek betrifft das vor allem Chadli Amri (26), dem es laut Kurz bisher wegen mehrerer kleiner Verletzungen an Stabilität mangelte.
Michael Ebert
