Bundesliga

Warum Schwegler auf Trainer Skibbe wartet

Frankfurt: Längere Sperre wegen Fährmann

Warum Schwegler auf Trainer Skibbe wartet

Gute Zusammenarbeit: Frankfurts Coach Michael Skibbe und Pirmin Schwegler.

Gute Zusammenarbeit: Frankfurts Coach Michael Skibbe und Pirmin Schwegler. imago

Vieles deutet darauf hin, dass Schwegler noch im Januar unterschreiben wird, auch wenn er zunächst die Vertragsverlängerung von Trainer Michael Skibbe (45) abwarten will. "Ich möchte einfach wissen, wie es mit der Eintracht weitergeht", betont er.

Bei seinen Eltern in der Nähe von Luzern genießt der Schweizer die Weihnachtszeit. Soweit das möglich ist angesichts der Winterpause, die zu kurz ist "um körperlich wirklich zur Ruhe zu kommen". Wie die anderen Spieler hat er einen Trainingsplan mit in den Urlaub bekommen, wonach nach drei Ruhetagen Joggen und Intervallläufe angesagt sind. Die Spieler müssen auch diesmal nicht mit Pulsuhren nachweisen, dass sie die Pläne eingehalten haben. "Der Trainer setzt auf Eigenverantwortung", erläutert Schwegler.

Und diese bringt er in hohem Maße mit, da er nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb sehr strategisch denkt. Schwegler ist in seinem zweiten Jahr bei der Eintracht zu einem Top-Leistungsträger avanciert und spielte die beste Halbserie seitdem er 2006 in die Bundesliga kam. Mit Trainer Skibbe arbeitete er bereits in Leverkusen zusammen, was 2009 den Ausschlag gab, als er sich für Frankfurt entschied.

Dort ist er mit einem kicker-Schnitt von 3,12 der notenbeste Stammspieler der Hinrunde. Er überzeugt auf der Sechserposition sowohl defensiv wie offensiv. Beim Pokal-Aus in Aachen (1:1, 3:5 im Elfmeterschießen) kassierte er zwar erstmals in Deutschland eine Rote Karte in einem Pflichtspiel, allerdings als Innenverteidiger. "Ich habe kein Problem damit auszuhelfen, wenn drei Leute ausfallen. Aber im Mittelfeld fühle ich mich wohler", bekräftigt Schwegler, der nun mit einer Sperre von zwei Pokalspielen rechnen muss. Die Zwangspause wäre kürzer ausgefallen, wenn Ralf Fährmann den fälligen Elfmeter nicht pariert hätte, damit wäre der Vorwurf des Verhinderns einer Torchance hinfällig.

Durch Schweglers Rot rückte Ricardo Clark (27), der von Haus aus ebenfalls im defensiven Mittelfeld spielt, in die Innenverteidigung. Wo er seine Sache ordentlich machte, zumal die Eintracht 105 Minuten in Unterzahl agierte. "Wir haben in den beiden vergangenen Spielen nicht viele gegnerische Chancen zugelassen. Deshalb sind wir jetzt nicht so ganz unter Druck, jemanden für die Defensive zu holen", sagt Skibbe.

Ein Meinungsumschwung, der den Finanzplanungen der Eintracht entgegenkommt. Sie könnte einen neuen Mann zwar ohne Probleme finanzieren, würde damit aber das prognostizierte Saisonminus von "drei bis fünf Millionen Euro" (Finanzchef Thomas Pröckl) weiter anheben. Zumal das lukrative Pokal-Viertelfinale, das mindestens 1,5 Millionen Euro eingebracht hätte, verpasst wurde.

Michael Ebert