Bundesliga

Hugo Almeida schlägt vier Mal zu

Bayern kommt, BVB marschiert, Köln verlässt Abstiegszone

Hugo Almeida schlägt vier Mal zu

Fiel positiv wie negativ auf: Hugo Almeida war der Hauptdarsteller in Bremen.

Fiel positiv wie negativ auf: Hugo Almeida war der Hauptdarsteller in Bremen. picture alliance

Ein spürbares Aufatmen ging am Sonntag durch Bremen. Werder beendete mit dem 3:0-Erfolg gegen den FC St. Pauli eine Negativserie von sieben Pflichtspielen ohne Sieg (bei sechs Niederlagen). Dabei klingelte es bereits nach Sekunden, als Hugo Almeida zur Führung einschoss. Bremen präsentierte sich aber gewohnt freundlich in der Defensive, sodass die Gäste im Gegenzug die Chance zum Ausgleich bekamen, aber nur die Latte trafen. Kurios wurde es, als der Portugiese mit seinem zweiten Treffer auf 2:0 erhöhte, denn St. Pauli bekam Sekunden später wieder die Chance zu antworten und scheiterte erneut an der Latte. Es war einfach nicht der Tag der Hamburger, die zwar gut mitspielten, vor dem Tor aber wenig zustande brachten. Anschauungsmaterial wie es geht, bot Hugo Almeida reichlich: Der Portugiese erzielte nach dem Wechsel auch den dritten Bremer Treffer und sorgte damit früh für die Vorentscheidung. Offenbar zu viel Adrenalin für Hugo Almeida, der nach einer Unbeherrschheit noch die Rote Karte sah. Mit einem bösen Foul wurde zudem noch Thorandt auffällig und flog ebenfalls vom Platz.

Cicero macht's wie im Zirkus

Der 1. FC Köln hat dem Auswärtssieg beim VfB Stuttgart im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg ein Remis folgen lassen. Die Rheinländer brachten den VfL Wolfsburg an den Rande einer Niederlage, ehe Cicero per Fallrückzieher noch ausglich. Die "Wölfe" spielten ohne den gesperrten Diego über weite Strecken sehr uninspiriert, so dass die Kölner Führung in Ordnung ging, nachdem Benaglio zuvor gepatzt hatte. Durch den einen Punkt klettert Köln zwar auf den Relegationsrang, wird sich aber ärgern, dass in der zweiten Halbzeit noch der letztlich verdiente Ausgleich fiel.

Kagawa leitet die Wende ein

Kagawa setzt sich gegen Levels durch - der Japaner erzielte das vorentscheidende 2:1 für den BVB.

Kagawa setzt sich gegen Levels durch - der Japaner erzielte das vorentscheidende 2:1 für den BVB. picture-alliance

Die Dortmunder gewannen im Duell der Borussen-Teams durch das 4:1 gegen die Gladbacher zum zwölften Mal in der laufenden Spielzeit. Das Dutzend ist voll und der Abstand zu allen Konkurrenten der Liga weiterhin konstant - auf den zweiten Mainz sind es sieben Zähler. Dabei war das Aufeinandertreffen zwischen dem Spitzenreiter und dem Schlusslicht alles andere als eine klare Angelegenheit. Zwar spielte der BVB von Anfang an überlegen, doch in Führung ging die Frontzeck-Elf durch den Hammer von Reus. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff kam Dortmund durch Subotic nach einer Ecke zum Ausgleich. Die zweite Hälfte gehörte dann ganz allein der Klopp-Elf, die den verdienten Dreier sicher nach Hause brachte und seine Ambitionen weiter unterstreicht.

Tymoshchuk: Abstellgleis - Stammspieler - Torjäger

Abstellgleis - Stammspieler - Torjäger: Anatoliy Tymoshchuk traf gegen Frankfurt doppelt.

Abstellgleis - Stammspieler - Torjäger: Anatoliy Tymoshchuk traf gegen Frankfurt doppelt. imago

Am Samstagnachmittag wollte der FC Bayern den ersten Schritt des "Zehn-Punkte-Plans" angehen. In den restlichen vier Spielen bis zur Winterpause sollte zweistellig gepunktet werden - nach dem 4:1 gegen Frankfurt fehlen hierfür noch sieben Zähler. Die Bayern legten eine überzeugende erste Halbzeit hin, in der auch Ribery mehrere gute Aktionen hatte, doch litt das dominante Spiel der Münchner wegen haarsträubender individueller Fehler. Zweimal war van Buyten beteiligt, als er Eintracht-Torjäger Gekas zum Abschluss kommen ließ - einmal schlug der Grieche eiskalt zu und vollstreckte zum 12. Mal in dieser Spielzeit. Es war das 1:1, denn Tymoshchuk hatte zuvor den deutschen Rekordmeister in Front gebracht. Nach dem Wechsel igelten sich die Hessen hinten ein, die van-Gaal-Elf spielte wie im Handball um den gegnerischen Strafraum hin und her und wurde für kolossal viel Ballbesitz durch Müller und Gomez belohnt. Nach Distanzschüssen waren die beiden Offensivspieler jeweils zur Stelle und brachten die Münchner auf die Siegerstraße - jetzt sind die Bayern Fünfter.

Bayers Blitzstart reicht nicht ganz

Das nominelle Topduell fand in Hoffenheim statt, wo Leverkusen schon in den ersten zehn Minuten Ernst machte. Sam mit einem Superschlenzer und Vidal vom Elfmeterpunkt brachten die Heynckes-Elf beruhigend in Front und versetzten die Kraichgauer in eine Schockstarre. Diese löste sich erst wieder, als Salihovic eine Freistoßflanke auf den Scheitel von Ibisevic zirkelte und die Kugel im langen Eck einschlug. In der Folge entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem die Leverkusener kaum mehr nach vorne kamen und in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen mussten - Sigurdsson verwandelte den berechtigten Elfmeter zum 2:2-Endstand.

Ya Konan auf Schlaudraff und Schlaudraff auf Ya Konan

Jan Schlaudraff

Das erste Glücksgefühl seit dem 19. Dezember 2009: Jan Schlaudraff traf gegen Freiburg mal wieder ins Schwarze. picture-alliance

Hannover gegen Freiburg - vom Papier her eine Partie, die nach Mittelfeld oder Abstiegskampf riecht, doch in dieser Saison ist es am 14. Spieltag ein Duell, in dem es um die Positionierung Richtung internationale Startplätze geht. Die Freiburger machten zunächst Vieles richtig, doch dann leistete sich Barth einen üblen Querpass an der Mittellinie und Ya Konan sowie Schlaudraff brachten den Konter erfolgreich zu Ende - für Schlaudraff war es der erste Profi-Treffer seit über einem Jahr (19.12.2009 beim 2:3 gegen Bochum). Beim vorentscheidenden zweiten Tor für die Niedersachsen waren die Rollen andersherum verteilt - Schlaudraff legte für Ya Konan auf. Zum Abschluss durfte erneut Joker Hanke ran, der wie gegen den HSV den dritten Treffer erzielte. 96 hat sich damit in den internationalen Plätzen mit nun 25 Zählern etabliert.

Maricas Bärendienst

Das Spiel ziwschen dem Hamburger SV und dem VfB Stuttgart war alles andere als der erwartete Kampf zweier kriselnden Teams. Dank Trochowskis frühem Tor - das erste für den Nationalspieler seit Januar - und Maricas Ausgleichstreffer schien sich die Partie zu beruhigen, aber davon wollte Marica nicht allzuviel wissen. Nachdem Niedermeier Petric gefoult hatte, hörte der Rumäne einfach nicht auf zu meckern und wurde von Referee Stark wegen Schiedsrichter-Beleidigung schon in der 16. Minute zum Duschen geschickt. Die Hanseaten nutzten nun den Platz mit zwei Treffern vor der Pause aus und ließen sich auch nicht durch Gentners Anschlusstreffer nicht aus dem Konzept bringen. Joker Van Nistelrooy setzte den Schlusspunkt zum 4:2. Für die Veh-Elf ein Schritt aus dem Mittelmaß, die Stuttgarter bleiben nach zwei Pleiten in Folge im Keller stecken.

Lakic nicht zu bändigen - Höchste Pleite unter Magath

So lief es am Betzenberg: Lakic ist entwischt udn trifft, Schalkes Höwedes hechelt hinterher.

So lief es am Betzenberg: Lakic ist entwischt udn trifft, Schalkes Höwedes hechelt hinterher. picture alliance

Schalke schien sich gefangen haben - in der Champions League vorzeitig durch und in der Liga mit dem 4:0 gegen Bremen mit viel Selbstvertrauen ausgestatttet. Auf dem Betzenberg sollte der Kletterkurs fortgesetzt werden, doch dieser endete mit einem Totalabsturz. Beim Aufsteiger aus der Pfalz kassierten die Königsblauen die höchste Niederlage in der Ära Felix Magath. Schalke null - Kaiserslautern fünf hieß es nach einseitigen 90 Minuten, in denen die Knappen in der Defensive völlig unsortiert durcheinander liefen und bei Standards gegen Lakic & Co. immer nur zweiter Sieger waren.

Mainz versöhnt sich mit seinen Fans

Ein Tor, eine Vorlage: André Schürrle.

Ein Tor, eine Vorlage: André Schürrle. picture-alliance

Den 14. Spieltag eröffneten am Freitagabend der 1. FSV Mainz 05 und der 1. FC Nürnberg. Es war ein Spiel mit wenig Höhepunkten, das die Nürnberger Defensivschwäche bei Standards entschied. Zweimal schlugen die Nullfünfer nach ruhenden Bällen zu - im ersten Abschnitt war Schürrle mit seinem sechsten Saisontor zur Stelle, im zweiten Durchgang legte der zukünftige Leverkusener für Noveski auf. Der Hingucker des Abends war Allaguis Kontertor zum 3:0-Endstand, als der Tunesier eiskalt konterte udn ebenso cool abschloss. Die Tuchel-Elf ist mit dem zweiten Sieg in Folge nach der längeren Durststrecke wieder voll auf Kurs und hat nun 30 Zähler auf dem Konto. Die Nürnberger indes müssen nach ihrem Zwischenhoch wieder kleinere Brötchen backen, denn nach der dritten Niederlage in Serie gerät der Club, der am Freitag zudem die Verpflichtung von Keeper Timo Ochs bekanntgab, wieder in Reichweite der Teams aus der Abstiegszone.

Schalke fällt tief - Bayern torhungrig