Bundesliga

McClaren: "Wir brauchen neue Spieler"

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McClaren: "Wir brauchen neue Spieler"

Will seine Spieler aus der Komfortzone holen: Steve McClaren.

Will seine Spieler aus der Komfortzone holen: Steve McClaren. picture-alliance

Herr McClaren, nach Ihrem "Handzeichen" in Richtung Schiedsrichter Wolfgang Stark mussten Sie eine Stellungnahme abgeben. Rechnen Sie mit einer Strafe?

Steve McClaren (49): Nein. Das ist Fußball, das sind Emotionen. Ich habe den Schiedsrichter nur auf das Handspiel hingewiesen. Meine Spieler hatten diese Entscheidung einfach nicht verdient.

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McClaren

McClaren Steve

VfL Wolfsburg - Vereinsdaten
VfL Wolfsburg

Gründungsdatum

12.09.1945

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Platz zwölf nach zwölf Spielen. Haben Sie sich den Start so hart vorgestellt?

McClaren: Ganz ehrlich: nein. Ich bin überrascht, dass es so läuft. Aber das ist Fußball. Es ist nicht einfach, ein Team zu bauen.

Der VfL Wolfsburg tritt seit anderthalb Jahren, seit dem Gewinn der Meisterschaft, auf der Stelle. Sehen Sie das auch so?

McClaren: Ja, das ist so. Und Stillstand ist ein Rückschritt. Viele andere Mannschaften haben sich in den vergangenen 18 Monaten weiterentwickelt. Aber ist die Meistermannschaft gewachsen? Hat sie das nächste Level erreicht?

Vor allem die Neuzugänge 2009 haben gar nichts gebracht.

McClaren: Eine Mannschaft benötigt immer neue Impulse durch neue Spieler. Aber wichtiger ist, und das habe ich früh bei Manchester United gelernt, dass man einen Titelgewinn schnell vergessen muss, um erfolgshungrig zu bleiben.

Wie schwer ist es für Sie als Trainer, dem Team, das zum Großteil noch aus Meisterspielern besteht, neue Impulse zu geben?

McClaren: Veränderungen fallen Menschen schwer, sie mögen es nicht, wenn man sie aus ihrer Komfortzone herausholt. Es tut weh, aber es muss passieren.

Welche Rolle spielt der Teamgeist?

McClaren: Die wichtigste Rolle. Aber man kann keine Mannschaft zwingen, ein richtiges Team zu werden.

Sie versuchen einiges.

McClaren: Ich wünsche mir auch die kleinen Dinge, den gemeinsamen Torjubel. Der Torschütze läuft zum Vorbereiter und das ganze Team kommt zusammen. So etwas ist auch ein Zeichen für den Gegner.

Sie würden auch gerne einen Kreis vor dem Spiel sehen.

McClaren: Das stimmt. Aber so etwas muss von der Mannschaft kommen. Unser größtes Problem ist, dass wir noch nicht als Team zusammengefunden haben. Jeder muss für den anderen kämpfen, jeden Tag.

Fehlen der Mannschaft Führungsspieler?

McClaren: Ja, ohne Zweifel. Arne Friedrich kann zum Beispiel ganz wichtig für uns werden, er ist ja wie ein Winterneuzugang. Aber auch Diego entwickelt sich zu einem echten Leader. Er geht voran, ist ein Gewinnertyp und wird ein großer Spieler für diesen Verein sein.

Mit seinen Fehltritten macht er sich aber das Leben schwer.

McClaren: Aber es gehört zu ihm, weil er sehr emotional ist. Natürlich muss er sich kontrollieren, aber wir dürfen ihn in seinem Tun nicht beschneiden. Sonst ist er nur noch die Hälfte wert.

Wünschen Sie sich im Winter Verstärkungen?

McClaren: Wir brauchen sicher auch den einen oder anderen neuen Spieler, aber wir brauchen vor allem die richtigen Spieler. Es ist schwer, diese im Winter zu bekommen. Aber wir müssen die Augen und Ohren offenhalten. Und bei unserer Mannschaft werden wir sehen, wer unseren Weg mitgehen möchte und wer nicht.

West Ham United beschäftigt sich mit Ihnen als möglichen neuen Trainer. Was sagen Sie dazu?

McClaren: Sie haben keine Chance. Interview: Thomas Hiete