Bundesliga

Leader Pinto und das starke Kollektiv

Hannover: Stabilerer Umgang mit Rückschlägen

Leader Pinto und das starke Kollektiv

Hannovers Sergio Pinto bejubelt einen erneuten Erfolg, die Mainzer (re.: Radoslav Zabavnik) gehen wieder leer aus.

Hannovers Sergio Pinto bejubelt einen erneuten Erfolg, die Mainzer (re.: Radoslav Zabavnik) gehen wieder leer aus. imago

"Wir haben kollektiv gut gearbeitet, die gesamte Mannschaft hat leidenschaftlich gekämpft. Genau so müssen wir auftreten, um erfolgreich zu sein", sagte Siegtorschütze Sergio Pinto. Der Mittelfeldspieler entwickelt sich immer stärker zum Leader des Teams - in Mainz überzeugte er nicht nur durch den entscheidenden Treffer, sondern insgesamt als umsichtiger Organisator vor der Abwehr und Antreiber im Spiel nach vorne.

Die Reaktion der Mannschaft auf widrige Umstände wie die angespannte Personalsituation (mit Abdellaoue, Haggui, Pogatetz und Stoppelkamp fehlten vier Stammkräfte) ist ein Unterscheidungsmerkmal zur vergangenen Saison. "Gerade Rückschläge stecken wir besser weg. Unsere Ausgangsposition ist ordentlich. Wir wissen aber auch: In dieser ausgeglichenen Liga stehst du mit zwei Niederlagen ganz schnell wieder unten drin", erklärte Sportdirektor Jörg Schmadtke.

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Spielersteckbrief da Silva Pinto
da Silva Pinto

da Silva Pinto Sergio

Kein neues Saisonziel: "Punkte für den Klassenerhalt"

Auch die emotional intensive Auseinandersetzung mit dem sich jährenden Todestag von Robert Enke warf Hannover nicht aus der Bahn. Nach einer Woche, in der sich die Mannschaft weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, eine derart überzeugende Leistung abzurufen, war auch aus psychologischer Sicht ein wichtiger Schritt. Vor dem Hintergrund dieser nicht einfachen Situation sprach Mirko Slomka ein Kompliment aus: "Wir haben in allen Bereichen überzeugt, eine kompakte und disziplinierte Leistung gezeigt. Die Ordnung auf dem Platz hat gestimmt und in den entscheidenden Zweikämpfen waren wir sehr präsent." Auf die Idee, aus der komfortablen Tabellensituation ein verändertes Saisonziel abzuleiten, kommt in Hannover allerdings niemand. "Das waren drei wichtige Punkte auf dem Weg zum Klassenerhalt", erklärte Sergio Pinto stellvertretend für die gesamte Mannschaft.

Um dauerhaft erfolgreich zu sein, muss Hannover ohnehin ein in den vergangenen Wochen omnipräsentes Problem abstellen: Nach Karim Haggui gegen Dortmund und Manuel Schmiedebach in Hoffenheim musste nun Kapitän Steven Cherundolo vorzeitig vom Feld. Ein vertretbarer Platzverweis, auch wenn Cherundolo anschließend haderte: "Ich habe im ganzen Spiel zweimal einen Gegenspieler berührt. Dann sofort Gelb-Rot zu zeigen, ist mir nicht verständlich." Klar ist: Drei Platzverweise in drei aufeinanderfolgenden Partien, insgesamt gar schon fünf in dieser Saison, sind zu viel. "Das waren dieses Mal keine Undiszipliniertheiten, sondern zwei Fouls, die passieren können", nahm Slomka seinen Kapitän in Schutz. Schmadtke glaubt derweil nicht, dass die Mannschaft unter Beobachtung steht: "Ich hatte nicht das Gefühl, dass der Schiedsrichter uns gegen-über besonders sensibilisiert war."