Bundesliga

Kritik an Stark: Hoeneß legt nach

Wolfsburg: Fröhlich kündigt Sonderbericht an

Kritik an Stark: Hoeneß legt nach

Wolfsburgs Trainer Steve McClaren (li.) zeigt Schiedsrichter Wolfgang Stark das Handspiel Huntelaars an.

Wolfsburgs Trainer Steve McClaren (li.) zeigt Schiedsrichter Wolfgang Stark das Handspiel Huntelaars an. imago

Der Wolfsburger Manager sagte im Doppelpass bei "Sport1" am Sonntag über den Schiedsrichter: "Stark hat enorm an Qualität verloren. Er muss sein Spiel überprüfen." Die Kritik zielt auf das nicht erkannte Handspiel des Schalkers Huntelaar vor dem 2:2-Ausgleich der Gäste ab. Die Entscheidung des Schiedsrichtergespanns hatte heftige Proteste im Lager der Niedersachsen ausgelöst. Trainer Steve McClaren zeigte das Handspiel nach dem Spiel gestenreich an, als Stark den Platz verließ. Hoeneß sprach von einer "Schande".

Dennoch rechnet der VfL-Manager nicht mit Ermittlungen durch den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) gegen seine Person und gegen Trainer McClaren. "Wenn es dazu kommen sollte, kann ich das nicht nachvollziehen", sagte Hoeneß am Sonntagmorgen. Der DFB hat jedoch bereits angekündigt, wegen der Ausschreitungen nach Schlusspfiff zu ermitteln.

Dieter Hoeneß kritisiert Wolfgang Stark

Dieter Hoeneß legte mit deutlichen Worten gegen den Referee nach. imago

Der Buhmann im Wolfsburger Stadion war nach Spielende mit Bierbechern beworfen worden und musste geschützt von Ordnern und Regenschirmen in die Kabine gebracht werden. Die Zuschauer waren auch wegen einer Roten Karte gegen Dejagah (78.) nach grobem Foulspiel aufgebracht. Und natürlich wegen Huntelaars Tor.

"Unglaublich, das war Handball von Huntelaar. Alle Spieler und 30.000 Zuschauer im Stadion haben es gesehen, nur der Schiedsrichter und seine Assistenten haben nichts gemerkt. Das ist bitter", hatte McClaren nach der Partie geäußert.

Hoeneß kritisierte auch die Art Starks, ein Spiel zu leiten. "Mit Herrn Stark kann man nicht reden. Er ist ziemlich selbstherrlich. Das zeichnet ihn aus", schimpfte er. DFB-Spielbeobachter Fröhlich ("Wir brauchen nicht drumherumzureden. Es war ein Handspiel. Am ehesten hätte es der Schiedsrichter sehen müssen.") wird das Auftreten Starks analysieren. "Wir haben das Thema Körpersprache auf der Agenda", sagte Fröhlich. Stark selbst wollte sich bisher nicht äußern.

Hoeneß übte aber auch Kritik an der eigenen Mannschaft, nachdem die "Wölfe" zum dritten Mal in der laufenden Saison zu Hause eine klare Führung aus der Hand gegeben hatte. Das Mannschaftsgefüge sei nicht optimal. "Oft haben wir eine Scheinharmonie in der Mannschaft, aber das ist nichts Echtes", sagte der 58-Jährige, der den Kader überprüfen will: "Wir müssen endlich an die 95 Prozent unseres Vermögens kommen. Zurzeit liegen wir bei 75 Prozent."

Spielbericht

Schalke-Coach Felix Magath offenbarte eine andere Sicht der Dinge bezüglich des 2:2-Ausgleichstreffers: "Huntelaar hatte versucht, den Ball zu kontrollieren, dabei ist er ihm an die Hand gesprungen, es war kein absichtliches Handspiel", so Magath, der Wolfsburg 2009 zum Meistertitel führte.