Bundesliga

Abdellaoue fehlt drei Wochen

Hannover: Fünf Spiele Sperre für Haggui

Abdellaoue fehlt drei Wochen

Schiedsrichter Brych zeigt Karim Haggui nach dessen Fehltritt die Rote Karte.

Schiedsrichter Brych zeigt Karim Haggui nach dessen Fehltritt die Rote Karte. picture-alliance

Der Abwehrspieler wurde wegen einer Tätlichkeit für fünf Spiele vom DFB-Sportgericht gesperrt. Das Gremium sah es in der mündlichen Verhandlung am Montag als erwiesen an, dass der 26-jährige Tunesier bei der 0:4-Niederlage seinen Gegenspieler Jakub Blaszczykowski mit einem Tritt am Kopf getroffen hatte. Dafür war Haggui in der 77. Minute von Schiedsrichter Felix Brych(München) des Feldes verwiesen worden.

Das Urteil ist rechtskräftig, teilte der DFB am Montag mit. Damit kann Haggui in diesem Jahr nur noch im letzten Vorrundenspiel beim 1. FC Nürnberg am 18. Dezember zum Einsatz kommen. Das Strafmaß fiel wohl auch deshalb so hoch aus, weil Haggui schon am 7. Spieltag beim 0:1 gegen den FC St. Pauli vom Platz flog - damals allerdings wegen einer Notbremse an Matthias Lehmann. Vereinsintern wurde der Spieler mit einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro belegt, die Summe kommt der Robert-Enke-Stiftung zu.

Trainersteckbrief Slomka
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Slomka Mirko

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Spielersteckbrief Abdellaoue
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Abdellaoue Mohammed

Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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Als Haggui flog, waren die Niedersachsen schon mehr oder weniger deutlich auf der Verliererstraße. Was für den Trainer des neuen Tabellenzehnten vor allem im zweiten Gegentor begründet lag: "Wir waren gerade im Spiel, aber das hat uns das Genick gebrochen, da sind wir zusammengesackt."

Nach zwei 0:4-Pleiten am Stück in Hoffenheim und nun gegen Dortmund ist mehr denn je Realismus eingekehrt in Hannover. "Wir haben 16 Punkte", so Florian Fromlowitz zwar, aber: "Mannschaften wie Nürnberg und Freiburg haben uns jetzt überholt, das sollte ein Warnsignal für uns sein."

Denn so geht es nicht weiter. Kampf, Leidenschaft, Lauffreudigkeit und zielstrebiges, aggressives Spiel gegen den Ball und nach vorne - alles, was 96 bis auf Platz drei nach oben schießen ließ, scheint aktuell abhanden gekommen. "So dürfen wir uns nicht abschlachten lassen", kritisierte Sergio Pinto (30). "Das waren nicht wir", habe man sich laut Fromlowitz noch in der Halbzeit zugerufen, Besserung trat nur kurz ein, gegen einen starken Gegner.

Stoppelkamp und Abdellaoue verletzt

Moritz Stoppelkamp

Hat sich einen Außenbandriss im rechten Sprunggelenk zugezogen: Hannovers Moritz Stoppelkamp. imago

"Jetzt dürfen wir uns nicht auseinanderreden lassen", fordert Mario Eggimann (29), erstmals in der Startelf, weil Christian Schulz (27) mit Zehenprellung passen musste. "Wir haben schon gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind, und wussten, dass wir das eine oder andere Spiel verlieren." Gründe dafür gibt es durchaus. Wichtige Säulen des vor kurzem noch erfolgreichen Teams stehen zurzeit nicht.

Ohne Innenverteidiger Emanuel Pogatetz (27, Muskelfaserriss) fehlt der Kopf der Abwehr, in Manuel Schmiedebach vermisste 96 den verlässlichen Rackerer vor der Abwehr. Und: "Wir hatten nicht so quirlige, spritzige Stürmer", klagte Slomka. Während Zuarbeiter Moritz Stoppelkamp (23) mit einem Außenbandriss im Knöchel ausschied, gab Moa Abdellaoue (25) zur Pause mit Muskelverhärtung selbst auf. Diese entpuppte sich nun als Muskelfaserriss im Oberschenkel - der norwegische Nationalstürmer wird den Niedersachsen drei Wochen lang nicht zur Verfügung stehen.

Für Abdellaoue kam Mikael Forssell (29), der es immerhin in den Kader "geschafft" hatte. Im Unterschied zu Jan Schlaudraff (27) und Mike Hanke (27), auf die Slomka verzichtete - und sogar einen Platz auf der Bank frei ließ! Der sanfte Druck auf das kaum noch benötigte Duo, sich im Winter von sich aus endlich neu zu orientieren, wird erhöht.