Martin Harnik hatte am Mittwochabend 76 Minuten Zeit, sich das drohende Unheil für den VfB Stuttgart anzuschauen. Die Leistung im Pokalfight beim Viertligisten Chemnitzer FC dürfte ihm kaum gefallen haben. Mit der nötigen Wut auch über seine Reservistenrolle glich der 23-Jährige nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung für Zdravko Kuzmanovic aus – mit zwei weiteren Treffern in der Verlängerung wurde Harnik beim 3:1 sogar zum Matchwinner und schaffte seinen ersten Dreierpack als Profi.
Einen Platz in der Startelf hat er damit am Samstag (15.30 Uhr) in Wolfsburg aber keineswegs und das obwohl Ciprian Marica und Pavel Pogrebnyak indiskutable Leistungen anboten. Immerhin Cacau dürfte nach seiner Schonzeit wieder zurückkehren. "Wir müssen schauen, wie sich die nächsten Tage gestalten. Es ist immer gut, wenn man weiß, dass man jemanden auf der Bank hat, der dann richtig etwas bewegt, wenn er reinkommt", freut sich Coach Jens Keller über die Jokerqualitäten seines Schützlings.
Spielersteckbrief Harnik
Spielersteckbrief Delpierre
Spielersteckbrief Bicakcic
Spielersteckbrief Boulahrouz
Spielersteckbrief Niedermeier
Spielersteckbrief Tasci
Abwehrpuzzle für Keller
Ohnehin bereitet dem Trainer ein anderer Mannschaftsteil derzeit noch arges Kopfzerbrechen. Die gesamte Innenverteidigung ist angeschlagen. Mathieu Delpierre, der ohnehin noch ein Spiel gesperrt ist, hat Knieprobleme. Georg Niedermeier laboriert an einer Bänderdehnung, Serdar Tasci hat im Pokal einen Schlag auf den Oberschenkel bekommen, und Khalid Boulahrouz klagt schon seit vergangenem Donnerstag über muskuläre Probleme. Was tun? In Chemnitz ersetzte der 20-jährige Ermin Bicakcic den verletzten Niedermeier. Letztlich stellt in jedem Fall der Trainer das Team zusammen - vorne wie hinten-, das weiß nämlich auch Harnik: "Am Ende entscheidet er das und da bringt mir das große Maul in der Presse auch nichts." Deshalb macht er erstmal "keinen Alarm".
