Bundesliga

Aussöhnung zwischen Podolski und Sahin

Frust in Köln, Euphorie in Dortmund

Aussöhnung zwischen Podolski und Sahin

Konnten ihren Disput noch im Spielertunnel beilegen: Kölns Podolski (li.) und Dortmunds Sahin.

Konnten ihren Disput noch im Spielertunnel beilegen: Kölns Podolski (li.) und Dortmunds Sahin. imago

"Wir haben uns im Tunnel die Hand gegeben. Wenn jemand zu mir kommt und sich entschuldigt, dann hat er auch meinen Respekt verdient. Deswegen braucht man daraus auch keine große Geschichte zu machen. Emotionen gehören dazu, schließlich steht auch viel auf dem Spiel", sagte Sahin – und der enttäuschte Podolski meinte: "Wir haben uns auf dem Platz gestritten. Das passiert mal, wir haben uns aber danach die Hand gegeben."

Gemeint war die Szene in der 89. Minute, als "Prinz Poldi" mit drei hochgehaltenen Fingern – dem Hinweis auf das 3:0 der deutschen Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation gegen die Türkei - seinen Gegenüber provozierte. Von Schiedsrichter Günter Perl (Pullach) gab's Gelb für beide, dann drückte Dortmund auf die Tube, und Sahin revanchierte sich sportlich und sorgte nach einem herrlichen Angriff in der Nachspielzeit für das Siegtor (90.+1).

Spielbericht

Ein Treffer, der nicht nur bei den Verantwortlichen der Schwarz-Gelben für Begeisterung sorgte. "Für Köln ging es um Alles, für uns um sehr viel. Beeindruckend war die Gier meiner Mannschaft, wie sie nach dem Ausgleich auf Sieg gespielt hat", lobte BVB-Trainer Jürgen Klopp. "Beeindruckend sind der Wille und die Charakterstärke der Mannschaft. Das ist eine schöne Momentaufnahme", fügte ein glücklicher Vorstandschef Hans-Joachim Watzke an.

Nach dem siebten Sieg in Folge, womit der Klubrekord eingestellt wurde, und nach 2624 Tagen stand die Borussia zumindest bis Samstag wieder einmal an der Tabellenspitze. Ein Erfolg, der sich auch in der Klubkasse auszahlt. Bilanzierungsexperte Karlheinz Küting sagte dem Nachrichtenmagazin "Focus", dass "Borussia Dortmund ökonomisch fast auf Augenhöhe mit dem FC Bayern München" sei. Die Aktie gewinne an Wert. Glänzende Aussichten also.

Ganz im Gegensatz zum 1. FC Köln. Die Lage wird immer prekärer, besonders für Trainer Zvonimir Soldo wird die Luft immer dünner. Podolski muss Anfang kommender Woche bei der Klubführung wegen seiner öffentlich geäußerten Kritik zum Rapport antreten.

Und zu allem Überfluss leistete sich vermutlich auch ein "Fan" der Geißböcke einen Fehltritt. Vor dem Spiel hatte "irgendein Schwachkopf" (Klopp) einen Stein gegen den Mannschaftsbus geworfen und die Scheibe beschädigt.