Bundesliga

Krise in Gladbach und beim FCK verschärft sich

HSV beendet Mainzer Serie - Wolfsburg gibt Sieg aus der Hand

Krise in Gladbach und beim FCK verschärft sich

Theofansi Gekas vollstreckt zum 1:0. Das Führungstor der Eintracht kippte die Partie.

Theofansi Gekas vollstreckt zum 1:0. Das Führungstor der Eintracht kippte die Partie. picture-alliance

Gekas ist zu cool für den FCK

Am Sonntag wurde der Spieltag mit dem brisanten Pfalz-Hessen-Duell fortgesetzt. Sicherheitstechnisch stand die Partie unter besonderer Beobachtung, aber es blieb ruhig rund um den Betzenberg. Sportlich hatte zunächst Kaiserslautern die Oberhand, riss den Frankfurter Defensivverband einige Male gefährlich auf, doch mehr als eine Elfmeterchance sprang im ersten Abschnitt für den FCK nicht heraus. Lakic hatte den Strafstoß rausgeholt, doch der Kroate schoss den Ball nicht scharf genug, so dass Nikolov den Ball aus dem unteren rechten Eck tauchen konnte (26.). Gekas bestrafte die Nachlässigkeit der Pfälzer in der letzten Minute der ersten Halbzeit, als der Grieche nach Ilicevics Ballverlust den Konter über Jung und Ochs eiskalt abschloss. Mit der Führung im Rücken verteidigten die Hessen ihren Vorsprung in der zweiten Hälfte, wobei die Skibbe-Elf dabei wesentlich geordneter spielte, als noch während der ersten 45 Minuten. Den Pfälzern, die weiter leidenschaftlich, aber wenig planvoll agierten, fiel im Vorwärtsgang immer weniger ein und mussten durch Gekas den zweiten Stich ins FCK-Herz hinnehmen (67.). Den dritten Frankfurter legte der gerade erst eingewechselte Meier nach (83). Eintracht feiert damit den dritten Sieg in Folge und klettert beharrlich nach oben, die Pfälzer indes kassieren die vierte Pleite in Serie.

Arangos Fehltritt leitet die Pleite ein

Bobadilla lupft dem Ball über TSG-Keeper Tom Starke drüber zum 1:0.

Bobadilla lupft dem Ball über TSG-Keeper Tom Starke drüber zum 1:0. picture-alliance

Zum Abschluss des Spieltages empfing 1899 Hoffenheim die Borussia aus Mönchengladbach. Beide Mannschaften durchlebten zuletzt alles andere als rosige Zeiten, insofern war das Duell auch ein Mini-Krisen-Gipfel. Die Hoffenheimer agierten in der Anfangsphase überlegen, doch nach Bobadillas überraschender Führung (12.) riss bei der Rangnick-Elf der Faden, die Borussen verteidigten resolut und geschickt. In der Halbzeitpause muss TSG-Trainer Rangnick die richtigen Worte gefunden haben, denn die Kraichgauer kamen wie verwandelt aus der Kabine. Ba glich schon nach 31 Sekunden aus. Hoffenheim spielte nun extrem druckvoll nach vorne, doch die spielentscheidene Szene leistete sich Arango, als er sich nach einem Foulspiel an ihm revanchierte und Salihovic zwischen die Beine trat - Rot! In Überzahl erhöhte die TSG weiter die Schlagzahl und mit Andersons Eigentor auch in Führung. Als Schachten Ba im Strafraum foulte und ebenso Rot sah, verwandelte Salihovic den Strafstoß sicher zum 3:1. Idrissou verkürzte zwar noch, doch die Frontzeck-Elf musste dennoch das sechste Spiel in Folge ohne Sieg hinnehmen.

Guerrero spuckt Mainz in die Suppe

Paolo Guerrero trifft gegen Mainz

Den Spitzenreiter entthront: Paolo Guerrero bescherte dem HSV in Mainz drei Punkte. picture-alliance

Es hat nicht geklappt. Im Heimspiel gegen den Hamburger SV ließ Mainz in dieser Saison erstmals Punkte und verpasste es, mit acht Siegen am Stück einen neuen Bundesliga-Startrekord aufzustellen. Beide Mannschaften scheiterten jeweils einmal am Pfosten. Vor allem nach dem Wechsel waren die Mainzer gegen den HSV das bessere Team, verpassten es jedoch, ihre Chancen zu nutzen. So war es kurz vor Schluss Guerrero, der den Gastgebern die kalte Dusche verpasste und den Hamburgern drei Punkte am Bruchweg bescherte. Damit bleibt es dabei, dass kein Spieler aus dem aktuellen FSV-Kader jemals ein Tor gegen den HSV schoss.

Zweimalige Führung reicht Stuttgart nicht zum Sieg im Kellerduell

Der Knaller des Spieltags stieg in der Veltins-Arena, wo sich der FC Schalke 04 und der VfB Stuttgart bei geschlossenem Dach und nasskaltem Wetter ein packendes Kellerduell lieferten. Gebhart bescherte den Schwaben zum Debüt von Gross-Nachfolger Jens Keller einen Start nach Maß, ehe den "Königsblauen" noch vor dem Wechsel der Ausgleich gelang. Nach der Pause rückte Harnik, der schon in der EM-Qualifikation bei Österreichs verrücktem 4:4 in Belgien spät getroffen hatte, den Sieg für den VfB in greifbare Nähe. Doch Schalke-Torjäger Huntelaar konterte per Strafstoß. Das 2:2 hilft keinem der beiden Klubs wirklich weiter, Stuttgart bleibt auch nach acht Spielen Letzter.

Gomez schießt sich den Frust von der Seele - Erster Heimsieg für St. Pauli

Nach dem schlechtesten Ligastart seit 1966 und 13 Punkten Rückstand auf die Spitze machten die Bayern gegen Hannover, das in der vergangenen Saison in München mit 0:7 untergegangen war, den ersten Schritt in die richtige Richtung. Schön war es erwartungsgemäß nicht, was der personell auf dem letzten Loch pfeifende Rekordmeister, nur fünf Spieler saßen auf der Ersatzbank, am Samstag bot. Doch das wird Bayern-Coach van Gaal herzlich egal sein. Gomez nutzte die Chance, sich für einen Platz im Angriff zu empfehlen und bescherte den Bayern per Dreierpack, seinem ersten im FCB-Dress, ein wichtiges 3:0. Hannovers Höhenflug ist nach der zweiten Niederlage in Serie erst einmal gestoppt.

Mario Gomez (Bayern München)

Der Knoten ist geplatzt: Mario Gomez konnte gegen Hannover dreimal jubeln. picture alliance

Am Millerntor deutete beim Duell zwischen dem FC St. Pauli und dem 1. FC Nürnberg in einer schwachen ersten Hälfte nicht viel auf das Torfestival hin, dass die Zuschauer in Hamburg nach dem Wechsel zu sehen bekommen sollten. Ekici und Wolf hatten auf die Führungstreffer der Gastgeber zweimal eine Antwort parat. Kurz vor Schluss bescherte Bruns dem Aufsteiger schließlich aber doch noch den ersten Heimsieg der Saison, der die Stanislawski-Schützlinge vor dem Sonntagsspielen auf Rang fünf springen lässt. Der Club bleibt auswärts weiter sieglos. In Bremen hatten die Verantwortlichen des SV Werder nach den schwachen Vorstellungen der vergangenen Wochen die Gehälter nur zur Hälfte ausgezahlt. Ob das 2:1 gegen Freiburg für die Spieler bereits ausreicht, um auch an die zweiten 50 Prozent des Salärs zu kommen, ist nicht überliefert. Der formstarke Hugo Almeida bescherte den Hanseaten per Kopf drei Punkte. Freiburg vergab kurz vor dem Ende die große Chance zum Ausgleich.

Nach Rolfes' Einwechslung dreht Bayer den Spieß um

Der klar überlegene VfL Wolfsburg sah im Abendspiel gegen Bayer Leverkusen nach Grafites Treffer zum 2:0 (68.) schon wie der sichere Sieger aus. Doch ein Patzer von Benaglio-Ersatz Hitz, den der eingewechselte Rolfes zum Anschlusstreffer nutzte, brachte die bis dahin starken McClaren-Schützlinge vier Minuten später völlig aus dem Konzept. Elf Zeigerumdrehungen später führte Bayer 3:2, Rolfes holte einen Elfmeter heraus und traf dann zum kaum noch für möglich gehaltenen Sieg. Wie schon bei der 3:4-Heimpleite gegen Mainz schenkte der VfL eine klare Führung her. Die Leverkusener blieben im achten Pflichtspiel in Folge ungeschlagen und kletterten in der Tabelle auf Rang drei.

Sahin kontert Podolskis Provokation

Podolski muss nach dem 2:1 durch Sahin den Spott des Gewinners ertragen. Zuvor hatte der Kölner den Dortmunder provoziert.

Podolski muss nach dem 2:1 durch Sahin den Spott des Gewinners ertragen. Zuvor hatte der Kölner den Dortmunder provoziert. picture-alliance

Zum Auftakt des 8. Spieltags hatte der 1. FC Köln am Freitagabend die Gelegenheit, die Talfahrt zu stoppen. Das gelang nicht, denn die Geißbock-Elf verlor gegen die Dortmunder Borussia mit 1:2. Entschieden wurde das Duell erst in der Schlussphase, als das Spiel von einigen hitzigen Aktionen geprägt war, die sich vor allem zwischen dem Kölner Lukas Podolski und Nuri Sahin abspielten. Nachdem Podolski, der unter der Woche "seinen" Klub mit einer schonungslosen Analyse auf Trab hielt, mit einem wuchtigen Schuss den 1:1-Ausgleich bescherte, provozierte der deutsche Nationalspieler den BVB-Antreiber mit dem 3:0-Sieg aus dem jüngsten EM-Quali-Spiel gegen die Türkei. Sahin konterte auf seine Weise und machte in der Nachspielzeit den Siegtreffer. Dieses Tor hievt die Borussia vorübergehend auf Platz eins vor die punktgleichen Mainzer. Die Krise in Köln wird sich nach der fünften Saisonniederlage des FC weiter verschärfen.

Hoffenheim ringt neun Gladbacher nieder