Bundesliga

"Meine Aufgabe ist es, Tore zu schießen"

Gladbach: Igor de Camargo findet den Anschluss

"Meine Aufgabe ist es, Tore zu schießen"

Mit Zuversicht: Igor de Camargo spricht über seine neuen Ziele mit Gladbach.

Mit Zuversicht: Igor de Camargo spricht über seine neuen Ziele mit Gladbach. imago

kicker: Herr de Camargo, am Freitag beim 2:1 in Genk hinterließen Sie einen starken Eindruck und ernteten viel Lob. Wie lief der Härtetest?

Igor de Camargo: Ich war sehr zufrieden und habe mich gut bewegt. Es zwickt zwar an einigen Stellen noch, aber das ist normal und behindert mich nicht.

Bundesliga - 8. Spieltag
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Spielersteckbrief de Camargo
de Camargo

de Camargo Igor

kicker: Trainer Michael Frontzeck meinte zufrieden, Sie hätten das Fußballspielen nicht verlernt.

De Camargo: Einige Aktionen waren sicherlich gut. Trotzdem handelte es sich nur um einen Test, in der Bundesliga geht es anders zur Sache. Die Spielpraxis war wichtig.

kicker: Wann werden Sie bei 100 Prozent sein?

De Camargo: Ganz genau kann ich das nicht voraussagen. Bis zum Spiel in Hoffenheim möchte ich jedenfalls wieder ein wenig aufholen.

kicker: Konkret: Sehen Sie sich bereit für einen Platz in der Startelf?

De Camargo: Mein Ziel, mein Anspruch ist ein Stammplatz, ganz klar. Ob es in Hoffenheim schon für die erste Elf reicht, kann ich nicht abschätzen. Das entscheidet sowieso der Trainer. Ich bin mir bewusst, dass ich durch die lange Pause viel verpasst habe.

kicker: Wie lange würde die Kraft in einem Bundesligaspiel reichen?

De Camargo: Ich denke, bis zu einer Stunde wäre schon drin. In Genk hätte ich ein wenig länger als die 70 Minuten spielen können.

kicker: Gegen Wolfsburg absolvierten Sie Ihre ersten zehn Bundesliga-Minuten. Der Wendepunkt?

De Camargo: Das hoffe ich. Auf der Tribüne zuzuschauen und nicht helfen zu können, fällt schwer. Es war eine schwierige Zeit für mich. Aber ich bin zuversichtlich, dass es nun bergauf geht.

kicker: Wie tief sitzt der Frust, wenn man neu zu einem Verein kommt und dreieinhalb Monate ausfällt?

De Camargo: Das Wichtigste ist, dass man seinen Optimismus nicht verliert und den Kopf oben behält. Ich bin ein positiv denkender Mensch, das ist mein Charakter. Jetzt freue ich mich, Anschluss zu finden.

Vor einem Abstiegskampf habe ich keine Angst. Die Mannschaft besitzt genügend Qualität, um nach oben zu klettern.

Igor de Camargo

kicker: Hatten Sie früher eine ähnliche Phase durchzustehen?

De Camargo: 2006, als ich mir das linke Sprunggelenk zwei Mal in Folge gebrochen hatte. Gleich im ersten Spiel nach meiner Rückkehr krachte es wieder, am Ende war ich sieben Monate weg. Und die zwei Schrauben, die mir damals eingesetzt wurden, müssen wahrscheinlich auch noch raus - irgendwann. Ich weiß also, wie man mit solchen Situationen umgehen muss.

kicker: Fürchten Sie einen richtig langen Abstiegskampf?

De Camargo: Vor einem Abstiegskampf habe ich keine Angst. Die Mannschaft besitzt genügend Qualität, um nach oben zu klettern.

kicker: Der Befreiungsschlag fehlt.

De Camargo: Das ist richtig. Dennoch darf man zwei Dinge nicht außer Acht lassen: Die vielen Verletzungen oder Sperren machten die Situation sehr schwierig. Und auf der anderen Seite hat die Mannschaft nach den schweren Niederlagen eine positive Reaktion gezeigt mit den Unentschieden auf Schalke und gegen Wolfsburg. Sie hat Charakter bewiesen. Alles in allem ist das ein gutes Zeichen für die Zukunft.

kicker: Wie interpretieren Sie Ihre Rolle in einem Zwei-Mann-Sturm?

De Camargo: Ich bin der Stürmer, der sich fallen lässt. Es passt zu meiner Spielweise, Wege zu machen und dann vorne in die Spitze zu stoßen. Da fühle ich mich wohl.

kicker: Sehen Sie sich als Führungsspieler?

De Camargo: Meine Aufgabe ist eher, den Ball ins Tor zu schießen

kicker: Aber Sie sprechen viel mit den Kollegen, gerade den jungen Spielern, geben Tipps und motivieren.

De Camargo: Kommunikation ist wichtig. Ich will mich einbringen, helfen, dass Fortschritte erzielt werden. Ob man tatsächlich zu den Leadern des Teams zählt, zeigt sich dann mit der Zeit. Wenn die Beziehung zur Mannschaft gewachsen ist.

Interview: Jan Lustig