Sechsmal haben der Brasilianer und der Bosnier in der Bundesliga nun zusammengespielt. Das Zwischenfazit: Ein Traumpaar sind die beiden noch immer nicht.
Vier seiner fünf Treffer hat Dzeko seit dem zweiten Spieltag gegen Mainz (3:4), dem ersten Einsatz von Diego, erzielt. Vom Regisseur wurde jedoch keines davon vorbereitet. Überhaupt: Torchancen Dzekos nach Vorlage von Diego sind selten. "Es geht einfach zu wenig nach vorne, das war schon in den letzten Spielen so, obwohl wir da gewonnen haben", beklagt der Bosnier.
Mit Landsmann Zvjezdan Misimovic (28, jetzt Galatasaray) verband Dzeko eine enge Freundschaft, "blindes Verständnis" zeichnete ihr Spiel aus. Ingesamt 14 Tore legte Misimovic dem Stürmer in zwei Jahren direkt auf. Nun klemmt's im Spiel nach vorne.
Hoeneß: "Diego und die ganze Mannschaft können mehr . . . "
Liegt es an Diego? "Es geht nicht nur um ihn", betont Dzeko, "es betrifft die ganze Mannschaft." Diego ist jedoch der Mann, der Spielmacher, der in erster Linie dafür verantwortlich ist, die Stürmer in Szene zu setzen. Das gelang ihm in Mönchengladbach wiederholt nicht, auch wenn er beteuert, "sehr gut in Form" zu sein. Manager Dieter Hoeneß (57), der eigentlich keine öffentliche Einzelkritik vornehmen wollte, sagt: "Diego und die ganze Mannschaft können mehr . . . "
Die ganze Mannschaft hat offenbar auch weiterhin mit der notwendigen Einstellung zu kämpfen. Das Mentalitätsproblem, das den VfL schon im letzten Jahr hat abstürzen lassen, hat auch Trainer Steve McClaren (49) noch nicht vollständig in den Griff bekommen. Anders lassen sich die Aussagen von Hoeneß nicht deuten: "Wir müssen lernen, den unbedingten Siegeswillen zu entwickeln."
Wolfsburg hangelt sich voran, punktemäßig ist der VfL nach zehn Zählern aus den vergangenen vier Partien weiter im Aufwind, spielerisch bleibt er jedoch bieder. Einfaches, schnelles, konzeptionelles Agieren, das fehlt. "Vielleicht brauchen wir dazu im Training noch ein bisschen Zeit", sagt Dzeko. Das nächste Problem: Insgesamt sieben Feldspieler, darunter auch der Bosnier, sind nun mit ihren Nationalteams unterwegs. Viele Gelegenheiten zum Einspielen bis zum nächsten Auftritt gegen Leverkusen gibt es also nicht.