Bundesliga

Bruchhagen: "Realität ist manchmal grausam"

Frankfurt: Meier fällt in Leverkusen aus

Bruchhagen: "Realität ist manchmal grausam"

Harte Landung: Die Frankfurter laufen ihren eigenen Ansprüchen hinterher.

Harte Landung: Die Frankfurter laufen ihren eigenen Ansprüchen hinterher. imago

Wie schon bei den Niederlagen in Hannover (1:2) und gegen den HSV (1:3) war auch gegen Freiburg für die Frankfurter mehr drin. Diesmal machte ihnen eine gravierende Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns einen Strich durch die Rechnung. Assistent Michael Emmer übersah in der 89. Minute bei der Kopfballverlängerung von Papiss Cissé die Abseitsstellung von Maximilian Nicu. "Es ist unglaublich, dass man im modernen Fußball solche Entscheidungen hinnehmen muss", ärgerte sich Skibbe. Als nach dem Spiel die Sprache auf die krasse Fehlentscheidung kam, wurde er entgegen seinem Naturell richtig laut.

Zuvor hatte sich die Mannschaft ein gellendes Pfeifkonzert abgeholt, als sie in die Fankurve marschiert war, um den Eintracht-Anhängern für die 88 Minuten dauernde Unterstützung zu danken. Patrick Ochs, der das Team erneut als Kapitän auf das Spielfeld geführt hatte, nahm es gelassen zur Kenntnis: "Das ist wie gewohnt. Wenn man gewinnt, feiern sie einen, wenn man verliert, pfeifen sie."

Die Schuld für die Niederlage nur beim Schiedsrichter zu suchen wäre aus der Sicht von Ochs zu einfach. "Der Linienrichter muss das Abseits sehen. Trotzdem müssen wir cleverer stehen und dürfen nicht so hineingeraten", rekapitulierte er. Weil die Eintracht lange Zeit dem sehr kompakten Freiburger Spiel viel zu wenig entgegenzusetzen wusste und viel zu ideenlos agierte, versuchte sie kurz vor Schluss mit einem Konter die Entscheidung zu erzwingen. Dabei fing sie sich den Gegenkonter ein, der mit einem Abseitstor endete. Dieses vermochte dann auch der mehrmals gut reagierende Oka Nikolov nicht zu vereiteln.

So ärgerlich der Gegentreffer aus Eintracht-Sicht war: Auch ein 0:0 hätte nicht darüber hinwegtäuschen können, dass die Frankfurter ihrem Anspruch, diese Saison an der 50-Punkte-Marke zu kratzen, nicht im Entferntesten gerecht werden konnte. "Die Realität ist manchmal grausam", betont Vorstandsboss Heribert Bruchhagen, dem die Zielsetzung von Mannschaft und Trainer von Anfang an zu ehrgeizig gewesen waren.

Es drängt sich der Eindruck auf, als hätten die Spieler angesichts der personellen Aufstockung des Kaders vor allem in der Offensive (Theofanis Gekas) vergessen, dass zur Umsetzung der ehrgeizigen Pläne nicht nur das spielerische Element, sondern auch Kärrnerarbeit vonnöten ist. Für den Moment hat die Eintracht die Balance zwischen Kampf und Kunst verloren.

Ohne Meier in Leverkusen

Ohne Alexander Meier tritt die Eintracht am Mittwoch bei Bayer Leverkusen an. Der defensive Mittelfeldspieler fehlt wegen einer Muskelverletzung. "Er hat einen mikrobenartigen Einriss im oberen Leistenbereich", sagte Heribert Bruchhagen am Dienstag. Michael Skibbe hofft auf Meier am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg. Der Brasilianer Chris wird indes in der BayArena die "Mannschaft als Kapitän auf das Feld führen", so Skibbe.