Bundesliga

Nerlinger: "Zu wenig für unsere Ansprüche"

Tristesse in München zum Wies'n-Start

Nerlinger: "Zu wenig für unsere Ansprüche"

Zum Verzweifeln: Thomas Müller (re.) und Mario Gomez blieben gegen Köln torlos.

Zum Verzweifeln: Thomas Müller (re.) und Mario Gomez blieben gegen Köln torlos. picture alliance

Lief der Auftakt zur "Mission Titelverteidigung" mit dem Last-Minute-Sieg gegen Wolfsburg am ersten Spieltag noch wunschgemäß, ist beim FC Bayern im Bundesliga-Alltag längst Tristesse eingekehrt. Nichts ist zu spüren von der befürchteten Dominanz, der Double-Gewinner und Champions-League-Finalist müht sich bislang durch die Spielzeit 2010/11 - dokumentiert durch das dritte Liga-Spiel in Folge ohne eigenen Torerfolg und der zweiten Nullnummer in Serie. Die Van-Gaal-Elf prallte am Samstag an der Kölner Mauer ab, fand 90 Minuten kein Mittel, das Abwehrbollwerk der "Geißböcke" zu knacken.

"Uns fehlt im Moment das Glück. Wir müssen diesen Weg weitergehen, dann bin ich sicher, dass wir auch wieder unsere Tore machen. Das ist nur eine Frage der Zeit", gibt sich Trainer van Gaal nach dem 0:0 gegen Köln gelassen. Auch in der vergangenen Saison startete der FCB alles andere als souverän und hatte nach vier Spieltagen auch erst fünf Zähler auf dem Konto. Allerdings hatten die Bayern da schon sechs Tore erzielt - jetzt sind es gerade einmal zwei.

Bayern München - Vereinsdaten
Bayern München

Gründungsdatum

27.02.1900

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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"Es fehlt an Kreativität, es fehlt an Rhythmus. Wir waren dominant, müssen aber mehr Torchancen erarbeiten", fand Philipp Lahm deutliche Worte in Richtung Kreativabteilung und sieht langsam Probleme auf sein Team zukommen, "weil wir schon einen gewaltigen Abstand nach oben haben". Sieben Punkte sind es auf Überraschungstabellenführer Mainz.

Prekär sieht Christian Nerlinger die Lage nicht, für den Sportdirektor gibt es noch "keine Alarmzeichen, aber für unsere Ansprüche ist das zu wenig". Was fehlt, sind die Ideen des verletzten Arjen Robben und die Durchschlagskraft in der Spitze. Miroslav Klose konnte sich ebenso wenig in Szene setzten wie der eingewechselte Mario Gomez. Auch Müller fand kein probates Mittel gegen den FC-Abwehrriegel.

"Man sollte die Bayern-Leistung nicht schlecht reden. Die haben es schon schwer, immer gegen defensiv eingestellte Gegner antreten zu müssen", verteidigte ausgerechnet Lukas Podolski seine Ex-Kollegen, die destruktive Spielweise der Kölner, die auch beim fünften Auftritt in der Allianz Arena ungeschlagen blieben (1/4/0), störte ihn indes wenig: "Wir haben kein Offensivfeuerwerk abgebrannt, das war aber auch nicht unser Ziel. Wir haben keine anderen Mittel und wir haben es auch gut gemacht."

Im Gegensatz zu den Bayern, die nun in Hoffenheim am Dienstag und gegen Tabellenführer Mainz am Samstag unter Zugzwang stehen. WM-Star Thomas Müller fordert, "dass wir jetzt jedes Spiel gewinnen müssen". Zumindest muss der FCB mit Blick nach oben erst einmal seine Liga-Torflaute beenden.