Bundesliga

Veh plagt ein Kreativ-Problem

HSV: Drei Spiele, drei "Zehner" - auch Trochowski enttäuscht

Veh plagt ein Kreativ-Problem

Nicht überzeugend: Piotr Trochowski setzte auf der Zehnerposition keine Akzente.

Nicht überzeugend: Piotr Trochowski setzte auf der Zehnerposition keine Akzente. imago

Das Kernproblem besteht im Kreativzentrum: In drei Partien brachte Armin Veh (49) drei verschiedene Spieler auf der Zehner-Position. Nach Mladen Petric (29) und Paolo Guerrero (26) durfte gegen Nürnberg Piotr Trochowski (26) ran. Ohne sich empfehlen zu können.

Keine Konstanz im Zentrum gleich keine Kreativität? Veh widerspricht. "Wir haben einfach mehrere Spieler, die diese Position bekleiden können." Aber keinen, der sie bislang überzeugend ausgefüllt hat: Petric spielte gegen Schalke durchwachsen, Guerrero im ersten Durchgang in Frankfurt schwach, schon in der Vorbereitung hatte er dort wenig Glanzpunkte gesetzt. Nun enttäuschte Trochowski. Dennoch sagt der Coach: "Trochowski ist eigentlich prädestiniert für diese Rolle, nur muss er noch lernen, näher beim Stürmer zu stehen. Wir werden das mit ihm hinbekommen." Festlegen mag er sich dennoch nicht auf den Techniker, der seit 2005 auf den endgültigen Durchbruch beim HSV wartet. "Wir werden auf der Position immer mal wieder wechseln. Die Auswahl ist groß, es liegt an den Trainingsleistungen." Die haben bei Trochowski gestimmt, zwischen Anspruch und Wirklichkeit aber klaffte im Spiel bei ihm eine Lücke. Trochowski ehrlich: "Ich hatte mit Simons einen echten Manndecker, es war schwer für mich." Schwer bleibt es damit auch für Veh: Im Sommer hatte er die Abkehr vom 4-4-2 beschlossen, "weil ich denke, dass das 4-2-3-1-System am besten zu uns passt." Seitdem aber sucht der Coach noch den passenden Zehner. Und die passende Rolle für Petric, der seine Stärken als zweite Spitze hat.

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Spielersteckbrief Trochowski
Trochowski

Trochowski Piotr

Spielersteckbrief Petric
Petric

Petric Mladen

Weiter Unruhe um Petric

Samstag fehlte der Kroate im Kader, weil er mit einem Bluterguss im Oberschenkel von der Länderspielreise zurückgekehrt ist. Er selbst hatte sich spielfähig gemeldet, "doch der Arzt meinte, das Risiko sei zu groß." Samstag und Sonntag trainierte der Torjäger an der Arena, will im Derby bei St. Pauli wieder ran. Aber Fragezeichen bleiben nach dem gescheiterten Wechsel zum VfB Stuttgart. Ein Gespräch mit Sportchef Bastian Reinhardt (34) brachte kein Ergebnis, Einigkeit im Umgang mit dem Ex-Dortmunder demonstriert der HSV derzeit nicht. Veh glaubt, dass die Probleme zwischen Spieler und Klub ihren Ursprung in der Vergangenheit haben. "Das bezieht sich nicht nur auf die aktuelle Situation, sondern ist eine längere Geschichte." Vor einem Jahr war die Vertragsverlängerung gescheitert, aktuell wirkt der Coach genervt von einem Dauerthema, das die sportliche Leitung nicht mit Geschlossenheit und Konsequenz angegangen ist. Die Folge: Um Petric herum kehrt keine Ruhe ein.

Eine hausgemachte, zusätzliche Baustelle, die auch in der Woche vor dem Derby noch nicht geschlossen ist. Veh freut sich dennoch auf St. Pauli und beteuert: "Wir hätten dieses 1:1 nicht als Wachmacher vor dem Derby gebraucht, wir waren wach." Bleibt nach dem uninspirierten Auftritt die Frage, wie sich ein müder HSV präsentiert hätte?