Bundesliga

Magath sucht das Sieger-System

Schalke: Drei Spitzen, Mittelfeldraute oder ein 4-4-2?

Magath sucht das Sieger-System

Antreiber - aber in welchem System? Schalke-Neuzugang José Manuel Jurado.

Antreiber - aber in welchem System? Schalke-Neuzugang José Manuel Jurado. picture alliance

Am Freitag aber wird es ernst. Nach dem Null-Punkte-Start muss Schalke zu Tabellenführer Hoffenheim. Und Magath steht vor einer kniffligen Aufgabe: Er muss das passende System für die Top-Einkäufe Klaas Jan Huntelaar (27, 14 Millionen Euro Ablöse) und José Manuel Jurado (24, 13 Millionen) finden. Der kicker beschreibt die Möglichkeiten.

Ein 4-3-3:

Ivan Rakitic und Jermaine Jones könnten als Doppelsechs fungieren, davor würde der als Spielmacher auserkorene Jurado die Fäden ziehen. Bei seiner Premiere gegen Leverkusen blitzten Jurados technische Fähigkeiten auf, er trat auch schon die Eckbälle. Am Ball sei der Zugang von Atletico Madrid "eine Augenweide", schwärmte Magath, der sich von Jurado die dringend benötigten spielerischen Impulse erhofft. Im Angriff ist Huntelaar als Stoßstürmer eingeplant. Jefferson Farfan würde über den rechten Flügel wirbeln, Raul auf links sich mehr Richtung Zentrum orientieren. Dort kann der Torjäger seine Abschlussqualitäten einbringen. Der Leverkusen-Test diente für Magath auch dazu, dass sich Jurado und Raul aneinander gewöhnen. "So konnten die Spanier schon einmal zusammenspielen", sagte Magath. Gegen Bayer fehlten Farfan (spielte mit Perus Nationalmannschaft in Kanada) und Huntelaar, der sich beim 5:0-Sieg der Niederlande in San Marino mit drei Toren für die Bundesliga warmschoss.

Ein 4-4-2:

Vor der Doppelsechs kommt Farfan über die rechte Außenbahn, Jurado zieht von der linken Seite aus in die Mitte. Der Vorteil: Raul wäre als hängende Spitze hinter Huntelaar auf seiner Idealposition.

Ein 4-4-2 mit Raute:

In Magaths erklärtem Lieblingssystem wäre Jones vermutlich erste Wahl auf der Sechser-Position, Rakitic könnte halblinks auflaufen, Jurado die Spielmacherrolle übernehmen. Kandidaten für halbrechts: Peer Kluge oder Christoph Moritz. Bei der Rauten-Lösung stellt sich allerdings die Frage: Was wird aus Farfan? Im Angriff ist kein Platz, da Huntelaar und Raul das Duo bilden. Und bisher blieb der Peruaner den Nachweis schuldig, dass er sich im halbrechten Mittelfeld zurechtfindet. Doch auf Farfan kann Magath eigentlich nicht verzichten, mit drei Pflichtspieltoren (zwei Treffer im DFB-Pokal, einer in der Liga) war der Nationalspieler bisher erfolgreichster Schalker.

Fünf Tage bleiben Magath noch, das Sieger-System auszutüfteln. Er hält sich bedeckt: "Vieles ist möglich. Mal abwarten, wie die Spieler von den Länderspielen zurückkommen."

Jan Lustig