Bundesliga

Im Poker um Hajnal liegt Hannover vorn

Dortmund: Klopp unterstützt Kapitän Kehl

Im Poker um Hajnal liegt Hannover vorn

Sucht eine neue Herausforderung: Tamas Hajnal flog deshalb nicht mit nach Aserbaidschan.

Sucht eine neue Herausforderung: Tamas Hajnal flog deshalb nicht mit nach Aserbaidschan. imago

"Für beide Seiten ist es das Sinnvollste, dass ich nicht mit nach Baku geflogen bin", betonte Hajnal gegenüber dem kicker. Ihm bleiben noch fünf Tage, um persönliche Konsequenzen aus seiner Situation in Dortmund zu ziehen, wo Trainer Jürgen Klopp (43) in der zentralen Offensivposition hinter Lucas Barrios (25) andere Akteure (Kagawa, Lewandowski, Zidan, Götze) favorisiert. Weder in Burghausen (Pokal, 3:0) noch gegen Qarabag Agdam (Europa League, 4:0) hatte Hajnal im Kader gestanden; gegen Leverkusen verdankte er seinen Platz im 18er-Aufgebot allein der Verletzung von Jakub Blaszczykowski (24).

Inzwischen sind ihm sowie seinen Beratern Dr. Michael Becker (53) und Marc Wilmots (40) verschiedene Angebote auf den Tisch geflattert, aus dem In- und Ausland, auch von Vereinen, die internationale Ambitionen hegen. Der VfB Stuttgart soll sich um Hajnal bemühen, auch Schalke könnte noch ein Thema werden. In der Pole-Position befindet sich aber Hannover 96, das sich nun doch in der Lage sieht, das Gesamtpaket aus Leihgebühr und Gehalt zu stemmen. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke (51) signalisiert Hajnal (51 Ligaspiele für Dortmund, 5 Tore, 12 Assists) ein Entgegenkommen der Borussia: "Wir suchen eine Lösung, mit der beide Seiten leben können. Wir sind gesprächsbereit, wenn Tamas das wünscht."

Spielersteckbrief Hajnal
Hajnal

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Klopp widerspricht: Rückendeckung für Kehl

Schon ein Gespräch gegeben hat es am Dienstag zwischen Klopp und Sebastian Kehl (30), nachdem in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden war, dass der Trainer seinen Kapitän als Schwachstelle ausgemacht und zur Disposition gestellt haben könnte. Klopp widerspricht entschieden: "Sebastian erhält von mir alle Unterstützung." Kehl selbst, der nach nur sechs Einsätzen in der vergangenen Saison jetzt fast einen totalen Neustart hinlegen musste, räumt verständliche Anfangsprobleme ein: "Natürlich kann ich besser spielen."

Noch fehlt Kehl der für ihn typische, aggressive Zugriff auf Spiel und Gegner. "Seine Kernkompetenz sind Zweikämpfe", sagt Klopp, "und davon hat er zuletzt zu wenig geführt." Sicherheit und Form holt sich seine Nummer 5 über Spiele. Die wird er kriegen. Es sei denn, Klopp schmeißt die Rotation an. Dann wird auch Kehl mal pausieren.

Thomas Hennecke