Bundesliga

Dutts Befürchtungen bestätigen sich

Freiburg: Viel Leerlauf statt intensiver Laufarbeit

Dutts Befürchtungen bestätigen sich

Das ging daneben: Papiss Cissé muss St. Pauli trotz seines Treffers beim Jubeln zusehen.

Das ging daneben: Papiss Cissé muss St. Pauli trotz seines Treffers beim Jubeln zusehen. picture alliance

Cissé hatte wegen eines grippalen Infekts unter der Woche kaum trainiert, arbeitete sich im ersten Heimspiel als einziger Stürmer in der hochsommerlichen Hitzeschüssel des Badenova-Stadions auf. Zu viel selbst für einen an tropische Temperaturen gewöhnten Afrikaner. Zu viel für die ehemaligen "Breisgau-Brasilianer".

Freiburg stand zwar drauf auf den Trikots, aber Freiburg steckte nicht drin! Und Trainer Robin Dutt lieferte die schonungslose Analyse: "Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen - es lief so, wie ich es nach den Trainingseindrücken unter der Woche befürchtet hatte. Wir sind taktisch, technisch und konditionell noch nicht auf dem Niveau, das meinen Vorstellungen entspricht."

Alarm! Unter dieser Voraussetzung ist der SCF nicht konkurrenzfähig, statt Laufarbeit und Kurzpassspiel gabs Leerlauf und lange Bälle ins Niemandsland - besonders von Oliver Barth und Julian Schuster.

Daniel Caligiuri und Jonathan Jäger gingen als Außenbahnspieler nicht in die Tiefe, so dass Cissé als Einziger den "Reisepässen" hinterherhechelte. Unterstützung gabs keine. Ein eigenwilliger, kantiger Typ wie Mo Idrissou (mit neun Toren bester SCF-Schütze der Vorsaison) geht dem Team ab. "Wenn man zehn Minuten vor Ende des Spiels so glücklich in Führung liegt", gab Außenverteidiger Felix Bastians unumwunden zu, "dann muss man das Spiel nach Hause bringen." Der Geist war willig, aber das Fleisch war schwach.

Hilfe? Ein Stürmer, als Unterstützung von "Alleinunterhalter" Cissé, wird weiter gesucht. Und die Bemühungen um Anton Putsilo (23, Dinamo Minsk), einem offensiven Mittelfeldspieler, der spätestens zum Januar 2011 kommen soll, werden jetzt sicher intensiviert.